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Bernd Künzigs Text zur Debattenkultur

In den aktuellen MusikTexten steht ein Text von Bernd Künzig zur Debattenkultur, der bitter nötig war nach den jüngsten Streitereien, die nicht zuletzt eben die Editorials der MusikTexte ausgelöst haben und die auch mich zum Gegenstand hatten. (Kulturtechno früher)

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Ein Gespenst geht um in der Neue-Musik-Szene – das Gespenst heißt Streitkultur. Oder sollten wir von einer Unkultur sprechen? Vereinfacht gesagt, ist der Gegenstand des Streits der sogenannte Neue Konzeptualismus. Andere sprechen von Diesseitigkeit oder einem Neuen Realismus. Am Ausgangspunkt der Debatte steht wohl die Bedeutung, die der sogenannten Digitalen Revolution für das gegenwärtige Komponieren beigemessen wird. Die Propagandisten sprechen gerne von einem Paradigmenwechsel, der sich hier ereignen würde, angesichts der vielfältigen Möglichkeiten, die die gespeicherten Musikdaten, jederzeit und an jedem Ort abrufbar, bieten würden. Der überlieferte Materialbegriff der Neuen Musik sei obsolet und hinfällig geworden – was er spätestens schon seit den Siebzigerjahren ist –, vor allem im Hinblick auf seine fortschrittliche Dynamik. Oder wie es Johannes Kreidler, einer der Protagonisten dieser Richtung, salopp formuliert hat: „Wer für Geige schreibt, schreibt ab.“ Solcher Tonfall mag provokativ wirken, man kann das so empfinden, muss es aber nicht. Dies kann einige der heftigen Gegenreaktionen erklären, die solche Standpunkte hervorrufen.

Der Text steht online.

(Mit Dank an JZ)