@Kreidler: Ich besuche gerne Ihren Blog. Die Beiträge, Fotos und Filme sind für mich sehr anregend und inspirierend, meist würde ich mir jedoch eine persönliche Aussage von Ihnen dazu wünschen, mehr Meinung, Überzeugung und Commitment.
Wenn ich die Artefakte betrachte, die hier in den letzten Wochen und Monaten von Ihnen präsentiert wurden, habe ich allerdings deutlich den Eindruck, Sie sind immer weniger Klangkünstler und immer mehr bildender Künstler mit kunstmusikalischem Hintergrund. Der visuelle Eindruck ist sehr dominant, scheint Ihnen wichtiger zu sein als ein reales Klangerlebnis. Ist das so oder ist das nur mein Eindruck? Ist das noch Klangkunst oder schon längst etwas anderes (was?) oder spielt das gar keine Rolle? Wie würden Sie selbst Ihre künstlerische Entwicklung beurteilen? Verstehen Sie sich noch als Klangkünstler oder haben Sie sich von Ihrer ursprünglichen künstlerischen Ausbildung (Kompositionsstudium) bereits emanzipiert und betreiben längst etwas anderes, eigenes? Habe Sie sich dazu schon einmal dezidiert geäußert, den eigenen Standpunkt klar definiert? Oder sind Sie noch mittendrin in der Entwicklung? Ich weiß mittlerweile, dass Sie sich nicht so gerne festlegen, das ist wahrscheinlich auch eine opportune Karrierestrategie, aber würden Sie mir den Gefallen tun und etwas dazu sagen? Als Außenstehender habe ich den Eindruck, sie haben sich (und anderen) ein wirklich neues Kunstgenre erschlossen.
Und noch was: Ich erfreue mich sehr an Ihren Sichtweisen, Betrachtungen, Ideen, Konzepten, aber halte es für ein großes Missverständnis, dass das noch als Klangkunst, also Musik eingeordnet wird. Ist es nicht auch für Sie nervig, wenn Sie von engstirnigen Musikexperten nach kunstmusikalischen Kriterien beurteilt und bewertet werden, obwohl es eigentlich längst um etwas anderes geht?
Sorry, ganz schön viele und weitreichende Fragen für einen Feiertag.
Lieber Herr Schütze, danke, Ihre Fragen sind sehr berechtigt.
Dass ich hier vieles aus Bildender Kunst bringe hat mehrere Gründe (wobei es mir selber zur Zeit ein bisschen zu viel ist, ich ‚arbeite‘ gerade auch einige länger herumliegende Links ab) – erst mal eignet es sich eben besser für Blogs; ich habe grundsätzlich entschieden, hier keine einstündigen Symphonien oder dergleichen zu posten, sondern nur Dinge, die spezieller fürs Bloggen, fürs Web geeignet oder aufbereitet sind (Harry Lehmann nennt es „virtugene Kunst“). Ein anderer Grund ist aber auch, dass ich gar nicht erst damit anfangen will, (Konzert)Musikstücke zu posten, weil das ein Fass ohne Boden ist, es so viele geschätzte Kollegen gibt und dann müsste ich eine Auswahl treffen, bei der ich überhaupt nicht allen gerecht werden würde und das wäre unangenehm.
Was meine eigene Arbeit betrifft, da treffen Ihre Fragen im Kern. Im Oktober wird in der Zeitschrift „Musik & Ästhetik“ ein Text von mir mit dem Titel „Der aufgelöste Musikbegriff“ erscheinen, in dem ich Vorschläge für Bezeichnungen mache für die heutige transmediale und konzeptuelle Verfasstheit von dem, was von der sogenannten Musik her kommt. Ich bitte noch um etwas Geduld.
Oktober 2016? An derartig weitläufige Diskurszyklen muss ich mich erst noch gewöhnen, aber danke schon mal für die Ankündigung. Schade, dass das dann trotzdem noch in sehr exklusiven Kreisen und somit quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, aber immerhin. Bis dahin gibt’s zum Zeitvertreib ja noch den Blog.
Ja, Dennis!
Schaut Euch mal die Seite von Rene Vogelsinger an, einem Künstler „bei mir um die Ecke“, an. Seine Art der konkreten Kunst korrespondiert schön vom Material und dem „Output“ mit dem hier aufgezeigten des Posts. http://vogelsinger.de/
@Kreidler: Ich besuche gerne Ihren Blog. Die Beiträge, Fotos und Filme sind für mich sehr anregend und inspirierend, meist würde ich mir jedoch eine persönliche Aussage von Ihnen dazu wünschen, mehr Meinung, Überzeugung und Commitment.
Wenn ich die Artefakte betrachte, die hier in den letzten Wochen und Monaten von Ihnen präsentiert wurden, habe ich allerdings deutlich den Eindruck, Sie sind immer weniger Klangkünstler und immer mehr bildender Künstler mit kunstmusikalischem Hintergrund. Der visuelle Eindruck ist sehr dominant, scheint Ihnen wichtiger zu sein als ein reales Klangerlebnis. Ist das so oder ist das nur mein Eindruck? Ist das noch Klangkunst oder schon längst etwas anderes (was?) oder spielt das gar keine Rolle? Wie würden Sie selbst Ihre künstlerische Entwicklung beurteilen? Verstehen Sie sich noch als Klangkünstler oder haben Sie sich von Ihrer ursprünglichen künstlerischen Ausbildung (Kompositionsstudium) bereits emanzipiert und betreiben längst etwas anderes, eigenes? Habe Sie sich dazu schon einmal dezidiert geäußert, den eigenen Standpunkt klar definiert? Oder sind Sie noch mittendrin in der Entwicklung? Ich weiß mittlerweile, dass Sie sich nicht so gerne festlegen, das ist wahrscheinlich auch eine opportune Karrierestrategie, aber würden Sie mir den Gefallen tun und etwas dazu sagen? Als Außenstehender habe ich den Eindruck, sie haben sich (und anderen) ein wirklich neues Kunstgenre erschlossen.
Und noch was: Ich erfreue mich sehr an Ihren Sichtweisen, Betrachtungen, Ideen, Konzepten, aber halte es für ein großes Missverständnis, dass das noch als Klangkunst, also Musik eingeordnet wird. Ist es nicht auch für Sie nervig, wenn Sie von engstirnigen Musikexperten nach kunstmusikalischen Kriterien beurteilt und bewertet werden, obwohl es eigentlich längst um etwas anderes geht?
Sorry, ganz schön viele und weitreichende Fragen für einen Feiertag.
Lieber Herr Schütze, danke, Ihre Fragen sind sehr berechtigt.
Dass ich hier vieles aus Bildender Kunst bringe hat mehrere Gründe (wobei es mir selber zur Zeit ein bisschen zu viel ist, ich ‚arbeite‘ gerade auch einige länger herumliegende Links ab) – erst mal eignet es sich eben besser für Blogs; ich habe grundsätzlich entschieden, hier keine einstündigen Symphonien oder dergleichen zu posten, sondern nur Dinge, die spezieller fürs Bloggen, fürs Web geeignet oder aufbereitet sind (Harry Lehmann nennt es „virtugene Kunst“). Ein anderer Grund ist aber auch, dass ich gar nicht erst damit anfangen will, (Konzert)Musikstücke zu posten, weil das ein Fass ohne Boden ist, es so viele geschätzte Kollegen gibt und dann müsste ich eine Auswahl treffen, bei der ich überhaupt nicht allen gerecht werden würde und das wäre unangenehm.
Was meine eigene Arbeit betrifft, da treffen Ihre Fragen im Kern. Im Oktober wird in der Zeitschrift „Musik & Ästhetik“ ein Text von mir mit dem Titel „Der aufgelöste Musikbegriff“ erscheinen, in dem ich Vorschläge für Bezeichnungen mache für die heutige transmediale und konzeptuelle Verfasstheit von dem, was von der sogenannten Musik her kommt. Ich bitte noch um etwas Geduld.
Oktober 2016? An derartig weitläufige Diskurszyklen muss ich mich erst noch gewöhnen, aber danke schon mal für die Ankündigung. Schade, dass das dann trotzdem noch in sehr exklusiven Kreisen und somit quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, aber immerhin. Bis dahin gibt’s zum Zeitvertreib ja noch den Blog.
Diese Papierstapeln machen Laune! Die Frage stellt sich natürlich, wie aufwändig das ist.
@Gerhard: Und das mittlere sieht aus wie der Lochstreifen eines Player Pianos.
Ja, Dennis!
Schaut Euch mal die Seite von Rene Vogelsinger an, einem Künstler „bei mir um die Ecke“, an. Seine Art der konkreten Kunst korrespondiert schön vom Material und dem „Output“ mit dem hier aufgezeigten des Posts.
http://vogelsinger.de/