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Tobias Schicks Text über Strategien konzeptueller Musik

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Seiltanz“ ist ein Aufsatz von Tobias Schick zum Thema

Konzept und ästhetische Erfahrung – Strategien konzeptueller Musik. Zu John Cage, Peter Ablinger, Trond Reinholdtsen und Johannes Kreidler

abgedruckt.

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Konzeptuelle Ansätze widersprechen jedoch nicht generell einem Musikbegriff, der von der Vorstellung von Musik als erfüllt gestaltete Zeit- und sinnlich wahrnehmbare Klangkunst geprägt ist. Es gibt auch eine Vielfalt an konzeptueller Musik, für die spezifische Ideen eine herausragende Bedeutung besitzen und die deterministischen Prinzipien folgt, bei der das Verständnis der Idee aber nicht alles ist, sondern der künstlerische Gehalt sich nur in einem irreduziblen Wechselspiel zwischen Konzept und ästhetischer Erfahrung entfaltet. Ich werde im Folgenden auf Beispiele von John Cage, Peter Ablinger, Trond Reinholdtsen und Johannes Kreidler eingehen.

http://www.seiltanz-musik.de/

Oft sind mir in den letzten Jahren Leute begegnet mit der Aussage, Konzepte seien ja schön und gut, aber sie wünschen sich eben auch Ästhetisches. Vor allem nach meinem Minusbolero kamen viele freudig an, „endlich ein Konzept, das auch zu etwas sehr Ästhetischem führt!“. Einerseits habe ich alles Verständnis für dieses Ideal, andererseits empfinde ich aber doch einen Unmut, schwingt darin eben auch ein Urteil, das die prinzipielle Differenz konzeptueller Musik abqualifiziert zugunsten einer doch vielleicht wieder eher gewohnteren Musikauffassung. Der Widerspruch liegt im Konzeptualismus selbst, aber erst in der Bandbreite bis hin zu den radikal anästhetischen Konzepten. In der Entfaltung dieses Horizonts lohnt sich dann wirklich, verschiedene Interpretationen zu diskutieren.