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Mendelssohn

Die klassische Musik und ihre Theorie kommen in hier immer etwas zu kurz, dabei ist das eine fester Bestandteil meiner Arbeit. Gerade als betonter Avantgard, der den Anspruch hat, dezidiert Neues in die Welt zu setzen, ist mir unerlässlich, die ganze Musikgeschichte und -Theorie zu kennen, und ich unterrichte sie auch sehr gerne. Außerdem sind es schlicht Geschenke, die die großen Meister hinterlassen haben, und jeder der Musik mag ist dumm, wenn er diese Geschenke ausschlägt.

An dieser Stelle sei jetzt auf das heute beginnende Mendelssohn-Festival der Musikhochschule Rostock verwiesen mit einem sehr schönen Programm.

Felix Mendelssohn Bartholdy ist ein Phänomen. Er hat wunderbare Musik geschrieben, und war zu Lebzeiten schon weltberühmt; trotzdem nennt man ihn erst in der zweiten Reihe, etwa hinterm Zeitgenossen Schumann. Was ist an Schumann besser? Ich glaube es war zunächst die ökonomische Situation, Mendelssohn war von Haus aus steinreich, während Schumann zwar nicht so schlecht situiert, aber doch nicht derart gut gebettet war. Später musste er auch noch acht Kinder durchbringen. Schumann kämpfte außerdem gegen Psyche und Körper zeitlebens an, und diese Spannungszustände fehlen in der durch und durch bürgerlichen Musik Mendelssohns, das vermisst die Musikgeschichte offenbar. Schumann hingegen verkörpert in Reinform den romantischen Geist in Höhen und Tiefen. Nichtsdestotrotz gibt es einige Werke Mendelssohns, die sich daran messen lassen können, etwa die „Variations sérieuses“ oder den „Sommernachtstraum“, den „Elias“ und das Violinkonzert.

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