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Immaterial

„Die Bedeutung des einzelnen Bildes tritt gegnüber der Formensprache, in der sie zum Ausdruck kommen, zurück.“

Distanz (der Witz)
und
Distanzlosigkeit (Trennung von Kunst und Leben aufgehoben, Rahmen entfernen)
Distanz als Aufhebung der Trennung. Mit der Entfernung vom Gegenstand schwindet die Grenze.

Konzepte stehen in einem Verhältnis zu bereits bekannten, etablierten Vorstellungen, Traditionen, unhinterfragen Konzepten.

Etwas konzeptualisieren: die Klangfarbenmelodie kommt auch schon im Tristanvorspiel kurz vor, Schönberg hat sie konzeptualisiert, also zum einzigen Thema gemacht.

Etwas konzeptualisieren: Ein Prinzip abstrahieren und dann in vielen Varianten exemplifizieren; es durch viele Varianten ausdrücken.
Konzeptualisieren heißt, Varianten/Exemplare bilden

Eine Ideengeschichte der Musik, der Musikerfindung – wann kam zum ersten, zum allerersten Mal jemand auf den Gedanken, den Dreiklang repetitiv zu brechen; wann entstand der erste komplett homophone 4stimmige Choral. Eine Geschichte der ersten Male. Wo also eine Vereinigung, eine versteckte Zeugung, eine Stimulation zum Orgasmus, zum Samenausstoß und –empfang, eine Schwangerschaft und Geburt stattgefunden hat mit allem Ruch und aller Grenzüberschreitung, also Gewalt und Liebe der Sexualität, Eindringendes und Hurendes. „Und dann küssten wir uns“ / „Und dann küsste er mich“.

Eine Idee ist das „kleinste mögliche Ganze“ (Musil, 1916). Der Konzeptualismus kommt aus dem Ersten Weltkrieg.
Umdefinition des Schönheitsbegriffs: So wie man auch sagen kann „Die wilde Schönheit der Gefahr“.

„Er hatte selbst, mit der Hilfe seiner Mutter, Gäa, seinem Vater die Hoden abgeschnitten. Und es ist nochmals Gäa, sie bereits,die die Sichel in die Hände des Sohnes legte. Vielleicht ist sie es, nochmals, die sich mit Zeus, ihrem Enkel, gegen Kronos, ihren Sohn, verbündete und ihn ein Pharmakon einnehmen ließ, das ihn zwang, all die Kinder zu erbrechen, die er gegessen hatte.“

 

So wie der Digitalcode das Scharnier zwischen allen Medien ist, ist der Konzeptualismus das Scharnier zwischen allen Medien.

Wenn das Konzept, ähnlich wie der digitale Code, die Schnittstelle, das Medium hinter den ästhetischen Medien ist, was führt dann dazu von „Musik“ zu sprechen. Es ist der Bezug zu Klang und „Musik“, wie wir sie bislang kannten mit all ihren Kontexten (Noten, Aufführung,  die Kultur…)

Wesenhafte Verwandtschaft von Digitalcode und Konzepten – jenseits der medialen Manifestation.