Skip to content
 

Digitalisierung, gehaltsästhetische Wende, Konzeptmusik, Diesseitigkeit – Lehmanns von den MusikTexten verhinderter Text

Der Text von Harry Lehmann, den die MusikTexte verweigerte abzudrucken, erscheint nun dieser Tage im Bad Blog of Music, in vier Teilen:

http://blogs.nmz.de/badblog/2015/01/29/eulen-wahrscheinlichkeitsrechnung-und-nazivergleiche-teil-1-gastbeitrag-von-harry-lehmann/

Dazu druckt die Februar-Ausgabe der Neuen Musikzeitung eine kürzere Zusammenfassung der Debatte. (hier online)

Seit etwa sieben Jahren gibt es in der Neuen Musik eine Diskussion, an welcher alle einschlägigen deutschsprachigen Musikjournale beteiligt sind und in deren Verlauf sich bislang an die 30 Autoren zu Wort gemeldet haben. Ausgelöst wurde sie durch ein Gedankenexperiment über die möglichen Folgen der Digitalisierung in der Neuen Musik, das ich auf der Frühjahrstagung in Darmstadt 2008 angestellt hatte, welches zwei Jahre später zu dem von Claus-Steffen Mahnkopf initiierten Band „Musik, Ästhetik, Digitalisierung – Eine Kontroverse“ führte.
[…]
Um einen atmosphärischen Eindruck zu vermitteln, wie man in dieser ersten Phase der Debatte auf das Reizwort ‚Digitalisierung‘ reagierte, sei daran erinnert, dass Max Nyffeler in seiner nmz-Kolumne „www.beckmesser.de“ mit der Faschismuskeule vor den „Neofuturisten“ warnte, und zwar mit dem Hinweis, dass die Futuristen von einst als Mussolini-Verehrer endeten; dass Reinhard Oehlschlägel von den „Musik-Texten“ die Aufregung um die Digitalisierung für übertrieben hielt, weil wir uns überhaupt nicht in einem Zeitalter der digitalen „Revolution“ befänden, sondern höchstens von einer digitalen „Evolution“ die Rede sein könne; und Volker Straebel meinte gar, die digitale Revolution wäre schon zu Ende, weil es Stimmen in der elektroakustischen Musik gibt, die von „postdigitaler Musik“ sprechen.