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Skrjabin, LaMonteYoung’d

Stefan Hetzel hat Alexander Skrjabins letztes veröffentlichtes Werk, die 5 Préludes Op.74, als MIDI-File mit einem Stimmungssystem von La Monte Young ersetzt. Vielleicht kann man das nur goutieren, wenn man das Original kennt, ich kenne es sehr gut, hab’s mal gespielt.

Das Original:

Skrjabins 5-teiliges Prélude op. 74 aus dem Jahr 1914 begegnete mir schon vor einiger Zeit hier als von einem gewissen Jof Lee sequenzierte Standard MIDI Files (Mittlerweile weiß ich, dass sich seine Sequenzierung rhythmisch vom Original an einigen Stellen unterscheidet, aber das spielt hier keine Rolle).

Ich war sofort fasziniert von der harmonischen Architektur der Miniaturen – sie wirken wie aus einem Guss, sozusagen “modal” (“beruhigend”), atmen aber den Geist “expressionistischer” Sinnsuche (“beunruhigend”) – und erinnerte mich dabei an einen anderen, harmonisch ebenfalls recht eigenständigen Komponisten: La Monte Young. Dessen in den 1960er Jahren für sein Werk “The Well-Tuned Piano” entwickelte Temperierung applizierte ich kurzerhand auf das Prélude von Александр Николаевич – und staunte nicht schlecht, als dieses sich plötzlich in eine charmante Chinoiserie verwandelte.

http://stefanhetzel.wordpress.com/2014/10/11/sykorujabing-fur-klavier-oder-midi-klavier/

2006 hatte ich ein Zwölftonstück von Arnold Schönberg diatonisch skaliert:

3. Schönberg re-diatonisiert

Schwarze Tasten werden zu weißen umgerechnet (der musikgeschichtlich völlig neue Begriff der „De-Alteration“).
Darauf spiele man das Menuett (ohne Wiederholung, ohne Trio, ohne Reprise) aus Arnold Schönbergs Suite Op.25. ‚Romantisch‘ interpretieren!

(aus: 5 Programmierungen eines MIDI-Keyboards)

und irgendwann hatte ich auf Facebook mal das Konzept skizziert: Ein 12Tonstück in mitteltöniger Stimmung spielen.

Update: Clarence Barlow hat eine Fuge von Robert Schumann über den Namen B – A – C – H nach C – A – G – E transkribiert.
http://books.google.de/books/about/Fuge_%C3%BCber_den_Namen_C_A_G_E.html?id=ASEnAQAAMAAJ&redir_esc=y