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Open Access

Warum ich mir eine Welt ohne GEMA gut vorstellen kann hat den einfachen Grund: Ich bin zwar Komponist, aber meine Musik ist quasi per def. nicht zu vermarkten, und ich will auch gar nicht beim Komponieren vom Gedanken beeinflusst sein, dass es sich vermarkten lassen muss.
Darum bin ich ja auch unbedingt dafür, dass wissenschaftliche Arbeiten (wenigstens geisteswissenschaftliche) frei verfügbar sind. Open Access ist das Wort, und darum gibt es natürlich Urheberrechtsstreit. Matthias Spielkamp schreibt bei Perlentaucher:

Um in Zeitschriften solcher Verlage zu veröffentlichen, müssen Wissenschaftler in vielen Fällen den Verlagen die exklusiven Nutzungsrechte an ihren Artikeln abtreten. Das bedeutet, dass sie ihre eigenen Beiträge anschließend nicht mehr an anderer Stelle veröffentlichen dürfen, weder auf der eigenen Website noch der ihrer Universität. Ein Honorar erhalten sie dafür nicht; im Gegenteil, die Peer Review, also die Begutachtung der Forschungsergebnisse, übernehmen Wissenschaftler ebenfalls ehrenamtlich, also in den meisten Fällen auf Kosten ihrer Arbeitgeber. Also auf Kosten der Steuerzahler, wenn sie an öffentlich geförderten Institutionen arbeiten, wie etwa Universitäten. Der Steuerzahler zahlt, der Konzern schreibt Gewinne: Wer enteignet hier wen?

Dass wir uns nicht falsch verstehen: Natürlich sollen Künstler und Wissenschaftler, die ökonomisch gesehen brotlose Arbeit verrichten, bezahlt werden (darum brauche ich derzeit aber leider eben auch die GEMA), denn ihre Arbeit hat anderen als monetären Wert. Gut ist beispielsweise, dass sie an Hochschulen und Universitäten auch unterrichten, das ist inhaltlich sehr wichtig, macht Spaß und ist ein handfester Beruf.
Aber wenn schon die Vermarktung nicht lohnt, dann soll alles frei sein, und die wenigen die ihr Geld mit Urhebereien verdienen sollen aufhören offene Briefe zu schreiben, in denen behauptet wird, das alles sei der Untergang der Kultur. Im Gegenteil.

Ausführlich dazu noch Golem.

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Ein Kommentar

  1. […] Wissenschaftler (Theweleit, Kehlmann, Braun) zu den Appellunterzeichnern gehören. [UPDATE:] s.a. KULTURTECHNO Verwandte […]