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Digitalisierung und Musik: Ein Streitgespräch – heute auf SWR2

Die Debatte über Digitalisierung und Musik, angefangen im Frühjahr (Kulturtechno berichtete), führte im Sommer zur Buchpublikation Musik, Ästhetik, Digitalisierung – Eine Kontroverse (Kulturtechno berichtete). Im Herbst ging die Debatte mit verschiedenen Beiträgen in den Positionen und den MusikTexten weiter (Kulturtechno berichtete). Jetzt ist Winter und SWR2 widmet dem Thema eine Sendereihe, dessen Auftakt ein Streitgespräch zwischen Claus-Steffen Mahnkopf und mir bildet.

SWR2 JetztMusikDigitalisierung und Musik (I)

Ein (Streit-)Gespräch zwischen Claus Steffen Mahnkopf und Johannes Kreidler

Sendung am Montag, 03.01.2011, 23.03 bis 0.00 Uhr

Moderation: Björn Gottstein

Unter dem Titel „Die Digitalisierung der Neuen Musik. Ein Gedankenexperiment“ veröffentlichte der Philosoph und Physiker Harry Lehmann einen provokanten Text, der sich mit den Veränderungen und Auswirklungen der digitalen Medien auf das Komponieren von Neuer Musik befasst. Obwohl selbst ein Vertreter des avancierten Komponierens – also einem künstlerischen Schaffen, das an den Fortschritt in der Neuen Musik glaubt und denkt – riefen die Thesen Lehmanns prompt den Widerspruch des Komponisten Claus Steffen Mahnkopf hervor. Er antwortete dabei auf die Zustimmung, die Harry Lehmann durch den Komponisten Johannes Kreidler erfuhr. Daraufhin entspann sich ein heftiger Generationenkonflikt, der sich in mehreren Folgen in der Zeitschrift „MusikTexte“ niederschlug. Bislang ohne Ergebnis, aber mit weitreichenden Folgen. Die Darmstädter Ferienkurse griffen die Diskussion im vergangenen Sommer ebenfalls auf.

Und ohne jeden Zweifel: Natürlich haben die Entwicklungen der digitalen Welt einen tiefgreifenden Einfluss auch auf das Komponieren und das musikalische Denken der Neuen Musik. Braucht es in der digitalen Welt der globalen Vernetzung überhaupt noch Verlage? Was geschieht mit dem für die neue Musik einst so wichtigen Materialbegriff, wenn alles im Internet verfügbar ist, wenn das Sampling wichtiger wird als das Erfinden? Wie steht es um die Instrumente, wenn diese längst durch die Elektronik erweitert, verändert und umgebogen werden können? Fragen, denen sich die mehrteilige Reihe „Digitalisierung und Musik“ in SWR2 JetztMusik stellt.

Den Auftakt macht noch einmal die Diskussion zwischen den beiden Komponisten Claus-Steffen Mahnkopf und Johannes Kreidler, moderiert von Björn Gottstein.


http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/jetztmusik/-/id=659442/nid=659442/did=7117200/13s9wjp/index.html

Livestrom:
http://mp3-live.swr.de/swr2_m.m3u

Das Lesikon der visuellen Kommunikation

Werbung! Und es ist das Buch einer Freundin von mir!
Trotzdem kann ich ganz objektiv das Lesikon der visuellen Kommunikation wärmstens empfehlen. Juli Gudehus hat in 9jähriger Arbeit auf rund 3000 Seiten einen Glossar zum genannten Thema zusammengestellt, unter Zuhilfenahme einer großen Autorenschar, teilweise aus ihrem persönlichen Umfeld, anderenteils aus der großen weiten Welt. Folglich heißt das Buch „eine Collage“ und ist wunderbar. Hier Besprechungen in der ZEIT und der FAZ. Hier kaufen. Besonderes Schmankerl: In jedem Exemplar befinden sich individuelle Lesezeichen.

Verleser, Verhörer, Vertipper, Versprecher 2010

Zum Jahresende (es wird Tradition) die gesammelten Verleser, Verhörer, Vertipper, Versprecher meinerseits 2010, ursprünglich auf Facebook gepostet.

Verhörer: „Kräuterdepp“ statt „Kräuterdip“
Verleser: „Gelsenkirchen“ statt „Geschenkideen“
Verleser: „Wikileaks“ statt „Wikinger“
Verleser: „Triebwerksdackel verzögert Airbus-Auslieferung“ statt „Triebwerksdebakel verzögert Airbus-Auslieferung“.
Verleser: „der große Kinderproduzent“ statt „der große Kinoproduzent“
Vertipper: „Festnerz“ statt „Festnetz“
Verleser: „Randalierungsbehörde“ statt „Regulierungsbehörde“
Versprecher: „Hohlbläser“ statt „Holzbläser“
Verleser: „Penisreform“ statt „Pensionsreform“
Verleser: „Schrill fahren“ statt „Schritt fahren“
Verleser: „Innenstadtsprengung“ statt „Innenstadtsperrung“.
Verhörer: „Laserbriefe“ statt „Leserbriefe“
Verleser: „Werde Tier von…“ statt „Werde Teil von…“
Versprecher: „Sadisten“ statt „Statisten“
Verleser: „Autist in Residence“ statt „Artist in Residence“
Verleser: „Kunstservice“ statt „Kundenservice“
Verleser: „Rechthaber“ statt „Rechteinhaber“
verhörer: „Eso-Matte“ statt „Iso-Matte“.
Vertipper: „E-Maul“ statt „E-Mail“.
Vertipper (von Leowee): „Schuldmedizin“ statt „Schulmedizin“
Verleser: „Hardcorestraße“ statt „Harkortstraße“
Verleser: „Fetisch“ statt „Fenstertisch“
Verleser: „Bodenschätze“ statt „Bogenschütze“
Verleser: „Trash“ statt „Tisch“
Versprecher: „goldener Schmitt“ statt „goldener Schnitt“.
Verleser: „Southpark“ statt „Südpark“.
Verleser: „die Dinger“ statt „die Dinge“.
Verleser des Tages: „Physiker“ statt „Lyriker“.
Verleser des Tages: „Hitlergruß“ statt „Hilferuf“.
Vertipper in der E-Mail von meiner Bank: „Der Haupteinfang der Bank befindet sich…“
Verleser im Supermarkt: „Ostboden“ statt „Obstboden“.
Verleser: „dem Kunstdementen“ statt „dem Kunstdezernenten“.
Verleser: „trashmediale“ statt „transmediale“
Verhörer des Tages: „I kiss you now“ statt [koreanisch für „Auf Wiedersehen“].
Verleser: „Die Vorderseite des iPad ist komplett aus Gras“.
Versprecher: „Hinderungsgrund“ statt „Hintergrund“.
Verhörer des Tages: „Sexmord“ statt „Selbstmord“

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Byebye

Es geht in den Weihnachtsurlaub, aus dem ich erst Anfang nächsten Jahres wieder auftauche. Bis dahin wird’s aber per Zeitschaltuhr weiterhin Beiträge geben, in den Kommentaren könnt ihr euch derweil benehmen wie Wildsäue wie ihr wollt, ich krieg nix mit, bin absolut offline. Wünsche frohes Fest & guten Rutsch & und euch allen: ein neues Jahr!

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Neue Texte online

Einige meiner Texte aus der letzten Saison sind nun auf der Homepage – ohnehin hatte die diverse Updates nötig:

Komponieren lassen
Präpariertes Hören
Showtime
Mein Schreibzeug
Neural Interview
Interview zu „Feeds. Hören TV“

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Zukunftsmusik @ DeutschlandRadio

Heute Nacht um 0:05h strahlt DeutschlandRadio ein Feature über das Festival „Zukunftsmusik“ aus, in dessen Rahmen mein Happening Arbeitsmarktplatz Esslingen. Musik für alle, Vermittlung vermittelt. Tragödie des Hörens, erste Roboterdemonstration. stattgefunden hat.

Neue Musik

Die Zukunft hat längst begonnen

Das Festival Zukunftsmusik öffnet Fenster zum Lebensalltag
Von Gisela Nauck

In zwölf Orten der Kulturregion Stuttgart arbeiteten junge Komponisten an unkonventionellen Projekten, um sich jenseits des gewohnten Kunstraumes dem Uneingelösten in der Neuen Musik zu stellen.

Livestrom:
http://www.dradio.de/streaming/dkultur.m3u

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Hitler bolero’d

Nachtrag zu den Vier konzeptuellen Stücken:

Ich habe noch eine filmische Variante der bolero’d-Idee (eine Tonspur zerhacken und neu anordnen in Reihenfolge der Lautstärke, zunehmend) erstellt, mit dem bekannten Kabarettstück Bruno Ganz‘ Wutausbruch Hitlers aus „Der Untergang“:

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Vier konzeptuelle Stücke

Ich habe vier konzeptuelle Arbeiten aus den letzten Monaten zu einem Werk zusammengefasst mit dem schnöden Titel Vier konzeptuelle Stücke. Drei davon wurde hier schon mal gepostet, hier nun die Kompilation:

Das Ungewöhnliche

All possible 3-tone-chords (680) inbetween a duodecime.

Die inoffizielle Darmstadt-Hymne 2010

Ferneyhough’s 2nd String Quartet, rendered with Band-in-a-Box.

Pathétique bolero’d

Beethoven’s Piano Sonata „Pathétique“ Op.13 (first movement)
in order of Amplitude.

Zum Geburtstag

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ARNO Kreidler @ Stuttgart

Heute abend findet im Theaterhaus am Pragsattel in Stuttgart das erste Konzert in der neuen Reihe Südseite nachts am Samstag statt, worin u.a. folgendes zur Aufführung kommt:

ARNO KREIDLER—Sichtung auf dem Wertstoffhof—–Samplespenden
digitale trouvaillen aus dem Archiv des Compositeurs
remote improvisations

Das Improvisationstrio ARNO (Anja Füsti, Oliver Prechtl, Mark Lorenz Kysela) erweitert sich durch den Komponisten Johannes Kreidler, der durch sein Tape anwesend sein wird und der sein Material, einen klanglich-elektronischen Lückentext so einem Quasi-Pasticcio ausliefert. Interessant mag die Beschränkung auf beiden Seiten sein—-einerseits verliert der Komponist, der nur ein Terrain bereitet, dass von anderen beackert wird und das er, nach dem Setzen von Spielregeln frei geben muss, die ihm sonst gegebene Kontrolle über sein „Werk“. Andererseits müssen sich die Improvisatoren mit einem klanglichen Gegenstand von aussen befassen, der ihrem Spiel die totale Freiheit aller Entscheidungen nimmt und sie so zu Kompromissen oder Einlassungen zwingt, ihnen aber gleichzeitig andere, von ihnen noch nicht beschrittene Wege aufzeigt.

http://www.mdjstuttgart.de/newsleser/items/neue-konzertreihe-suedseite-nachts.html

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Charts Music @ Deutsche Bank

Wie ich hier schon schrieb, hatte „actualitas – Kunst vor Ort“ angefragt, Charts Music in Braunschweig bei der Eröffnung ihres Festivals zu spielen. Hier nun das Video, ab 8’40“ erklingt das Stück, in Vorraum der Deutschen Bank. Angeblich wurde das von den Überwachungskameras an die Unternehmenszentrale weitergeleitet; Ackermann war derart getroffen dass er noch am selben Abend beschloss, den Kapitalismus bleiben zu lassen und sich fortan im sozialen Bereich nützlich zu machen.

Hier mehr vom Festival.

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