Arbeit von 2013, aus Sheet Music.
Dean Rosenthals Text über Musikstücke, die versuchen, komplett zu sein
Ein schöner Text von Dean Rosenthal über Musikstücke, die versuchen, innerhalb ihrer Setzung komplett, restlos, voll ausgeschöpft zu sein (zB der vollständige Turnus in Steve Reichs „Clapping Music“). Was natürlich in schlagender Dialektik die Unvollkommenheit der Welt umso stärker zum Ausdruck bringt….
Dean Rosenthal
Approaching Completeness (about the new tradition of musical catalogues)
A musical catalogue is a musical work that contains all of the instances or possibilities of a compositional design, progression, melody, harmony, rhythm, or other parametrically constrained musical object.
Links in eigener Sache
-Harry Lehamnn hat einen Vortrag über Konzeptmusik gehalten, darin kommt auch meine Arbeit vor
(hier der Vortrag auf englisch)
-Sandy Podlasly hatte mich letztes Jahr in Halle bei einem Nachgespräch von Mein Staat als Freund und Geliebte mit einem ulkigen Bild beschenkt, das offenbar immer noch im Hallischen Operncafé hängt.

-Die Klangwerkstatt Berlin hat jetzt einen eigenen YouTube-Kanal, auf dem sie Videos von ihren Konzerten sammelt, darin auch Dokumente meiner Beteiligungen an dem schönen Festival.
-Im Januar wurden in Essen meine Toccatas für Orgel von Matthias Geuting uraufgeführt
-Das Australische Festival Liquid Architecture, bei dem ich 2014 und 2016 zu Gast war, hat eine Künstlerseite von mir erstellt.
-In der NMZ bespricht Dirk Wieschollek die neue DEGEM-Cd „Drop the Beat„, darunter auch mein Konzeptstück „Ferneyhough’s 2nd string quartet, rendered with Band-in-a-Box“.
-Stefan Hetzel hat mein Glissandoflötenstück gebloggt:
Bei dieser Komposition denke ich nicht an „erweiterte Spieltechniken“ à la Lachenmann, denn es geht hier in keinster Weise um irgendeine Entlarvung irgendeines überkommenen ästhetischen Apparats. Die Glissandoflöte ist vielmehr Trigger nicht-musikalischer (hier: visueller) Events, sie dirigiert eine strukturierte Abfolge von Bildern und Clips. Diese wiederum mögen dem unerfahrenen Auge zunächst ein wenig kryptisch, aber jedenfalls nicht willkürlich erscheinen.
Je länger man hinhört und -schaut, desto stärker erschließen sich einem jedoch die aufklärerischen Absichten des Komponisten: Es geht um die Darstellung von universellen „Schönheitslinien“ im Sinn von Hogarths The Analysis of Beauty.
-Hristina Susak hat in ihrer Diplomarbeit „Methoden und Prozesse der Analyse allgemein und in Musik und Konzeptkunst (Performance)“ ausführlich mein Stück Instrumentalisms C analysiert.
-Christian Grüny hat in der Neuen Zeitschrift für Musik wieder etwas zur Debatte um den Musikbegriff beigetragen – „Wider die Verengung. Die umgekehrte Perspektive auf den Musikbegriff„. Der Text nimmt auch Bezug auf meinen Text „Der erweiterte Musikbegriff“.
-Nina Noeske hat für die Positionen, die seit dieser Ausgabe von einem neuen, jungen Team herausgegeben werden, einen schönen Text (nach einem Vortrag in Luxemburg beim Rainy Days Festival 2018) über „(Selbst-)Reflexion in der Gegenwartsmusik – mit einigen Notizen zum Thema >Gender<" geschrieben. Darin auch Betrachtungen zu meinen Musiktheaterarbeiten, bspw. Audioguide –
Aufgenommen und neu »komponiert« bzw. in Szene gesetzt werden u.a. Debatten über die Digitalisierung (als Teil der Voraussetzungen, unter denen das Werk überhaupt zustande kam), aber auch eine Face-book-Diskussion von 2012 wird zitiert und, wiederum, inszeniert. In jener Diskussion ging es nicht zuletzt um den Komponisten selbst, der nicht davor zurückscheut, sich in seinem Werk als Teil einer Profilierungsmaschinerie zur Schau zu stellen. Dass all dies in Johann Sebastian Bachs Choral Oh Haupt voll Blut und Wunden mündet, ist nicht ohne Selbstironie.
-Und dann war da noch diese Formulierung in der Zeitschrift Musik & Ästhetik, um deren Niveau man sich mittlerweile ernsthafte Sorgen machen muss…

(aus: Cosimo Mario Schmidt, Zum Problem des Klanges in der Musik und seiner Fetischisierung; Musik & Ästhetik 89)
Franz Martin Olbrischs Vortrag über meine Musik
Ich bin sehr geehrt, dass Prof. Franz Martin Olbrisch bei einer Vortragsreise durch China letztes Jahr einen eigenen Vortrag über meine Arbeit gehalten hat.
概念式音樂-2 (Music as a concept)
代表作曲家: Johannes Kreidler
(凱德勒) 主講: Franz Martin Olbrisch
翻譯: Po-Wei Tseng (曾柏維)
時間: 2018/12/13 (四)
地點: 北京中央音樂學院
Wirbelsturmähnlichkeit zwischen Jupiter und Erde
#Naturschönheit
Das Bild auf der linken Seite zeigt die Wirbelmuster von ammoniakreichen Wolken in der äußeren Atmosphärenschicht des Jupiter. Aufgenommen hat sie die NASA-Raumsonde Juno. Die Wirbel entstehen, weil die extrem schnelle Rotation des Gasriesen und die Temperaturunterschiede zwischen oberer und unterer Atmosphäre zu einer Kombination aus aufsteigenden und querlaufenden Strömungen führen. Der Effekt ist ähnlich, als würde man einen Topf mit sprudelnd kochendem Wasser zusätzlich schnell drehen.
Die Aufnahme auf der rechten Seite stammt vom Landsat-Satelliten und zeigt einen Teil der Ostsee. Das grüne Phytoplankton macht hier den Verlauf eines Strömungswirbels im Meer sichtbar. Solche Wirbel sind für die Lebenswelt im Ozean, aber die planetaren Kreisläufe wichtig. Denn sie tragen zur Verteilung von Wärme, Kohlenstoff und Nährstoffen bei.
(via scinexx)
Haben Schallwellen eine Masse?
Habe mich in den letzten Jahren öfter mit >Musik und Schwerkraft< beschäftigt, und nach diversen Vorträgen wird daraus vielleicht auch mal ein Text. Dazu hier neues Material.
Verblüffende Feststellung: Entgegen gängiger Lehrmeinung könnten Schallwellen eine Art Masse besitzen. Denn neue Berechnungen sprechen dafür, dass diese Wellen mit der Gravitation wechselwirken und so eine Masse transportieren. Doch nicht nur das: In vielen Materialien könnte diese „Schallmasse“ sogar negativ sein – Schallwellen müssten sich demnach leicht gegen die Schwerkraft biegen, wie die Wissenschaftler erläutern.





