und damit nicht genug:
We Will Rock You but it’s split into stomps and claps
Es musste gemacht werden. Jemand hat es gemacht.
Offener Brief der Gesellschaft für Neue Musik (GNM): „Senden Sie mehr Musik von lebenden Komponist*innen!“ Politik und Kultur
Offener Brief der Gesellschaft für Neue Musik (GNM) an die Intendant*innen, Hörfunkdirektor*innen/Programmdirektor*innen und Wellenchef*innen/Kulturchef*innen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Corona-Krise hat die Musikszene – insbesondere den Bereich der „Live-Konzerte“ – in besonderem Maße getroffen. Konzerte gehörten zu den ersten öffentlichen Veranstaltungen, die aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie untersagt wurden, und sie werden – so scheint es – zu den letzten gehören, bei denen die Verbote wieder gelockert bzw. aufgehoben werden.
Insofern kommt den Rundfunkanstalten in Deutschland derzeit eine ganz besondere Verantwortung für die Kultur zu, da das (analoge wie digitale) Senden von Musik derzeit der einzige Ort ist, an dem Musik noch präsentiert werden kann. Diese besondere Verantwortung für die Kultur haben alle Rundfunksender schon zu Beginn der Corona-Beschränkungen schnell wahrgenommen und teilweise vorbildlich umgesetzt. Hierfür gilt Ihnen allen unser größter Dank!
Die Gesellschaft für Neue Musik (GNM) – Sektion Bundesrepublik Deutschland der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (IGNM) – ist als Dachverband von 12 Regionalgesellschaften der Neuen Musik sowie mit weiteren über 300 Einzelmitgliedern und etwa 50 institutionellen Mitgliedern aus allen Bereichen des Musiklebens die wichtigste Interessenvertretung der zeitgenössischen Musik in Deutschland.
Wir sehen aktuell die Notwendigkeit, dass die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ihre Verantwortung für die Kultur ausweiten auf eine Verantwortung auch für die Kulturschaffenden! Denn so bedauerlich es ist, dass die Musik von Beethoven, Mozart, Strauss oder Ligeti momentan nicht in Konzerten erklingen kann, trifft das die genannten Komponisten natürlich nicht mehr direkt. Einschneidend und existenzgefährdend sind die Maßnahmen jedoch für diejenigen, die als aktuell schaffende Komponist*innen und Interpret*innen davon selbst ganz unmittelbar betroffen sind.
Aus diesem Grunde fordern wir Sie auf:
Senden Sie mehr Musik von lebenden Komponist*innen!
Die Archive der Sender sind gefüllt mit großartigen Aufnahmen – Livemitschnitten der Rundfunksender, CD-Produktionen und vielem mehr –, deren Ausstrahlung gerade auch außerhalb der für die „Neue Musik“ vorgesehenen Sendeplätze den Kulturschaffenden eine Plattform und Öffentlichkeit bieten könnte, die ihnen derzeit im Live-Bereich so schmerzhaft entzogen wurde.
Nutzen Sie Ihre Infrastruktur, um der Freien Musikszene ein Forum zu bieten!
Überall in Deutschland sind die Musiker*innen und Ensembles der Neuen Musik dabei, mit Live-Streams von „Geisterkonzerten“, aber auch mit vielen äußerst kreativen neuen Formen der medialen Vermittlung zeitgenössischer Musik, die inhaltliche Lücke, die das Untersagen aller öffentlicher Konzerte bedeutet, zumindest ein wenig zu kompensieren. Nutzen Sie dieses kreative Potenzial, indem Sie die Ensembles in Ihre Studios einladen, um die Ergebnisse professionell zu produzieren! Oder schicken Sie Ihre Ü-Wagen, gezielt zu den Ensembles und Veranstaltern aus der Freien Szene, um mit Mitschnitten deren aktuelle Arbeit in Corona-Zeiten professionell zu dokumentieren und zu senden!
Wenn lebende Komponist*innen – insbesondere diejenigen der jüngeren und mittleren Generation – jetzt ein halbes Jahr (oder mehr?) die Präsentation ihrer Arbeit genommen wird, wenn Musiker*innen und Ensembles der Freien Szene, die keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld haben, die Möglichkeit genommen wird, ihre Arbeit zu präsentieren, dann sind die mittel- wie langfristigen Folgen unabsehbar.
Nehmen Sie die Verantwortung an! Fokussieren Sie ihren Kulturauftrag auch auf die Kulturschaffenden! Legen Sie Ihren Fokus auf die Produktion und Ausstrahlung der Arbeit von lebenden Komponist*innen und von Musiker*innen und Ensembles der Freien Szene!
Sie haben die Möglichkeit, hier zumindest einen Teil der Öffentlichkeit wieder herzustellen, die diesen Gruppen durch die Veranstaltungsverbote entzogen wurde, und so dazu beizutragen, dass die Kultur auch nach „Corona“ noch so vielfältig, innovative und aufregend ist, wie wir alle es wünschen. Nutzen Sie sie!
Mit freundlichen Grüßen
Julia Cloot, Präsidentin der Gesellschaft für Neue Musik für den Vorstand
(via NMZ)
Mein Text „Das Partitur-Paradigma“ ist in der Neuen Zeitschrift für Musik erschienen
In der aktuellen Neuen Zeitschrift für Musik habe ich einen Essay darüber geschrieben, warum Komponisten keine Spinner sein können. (Und warum es viel weniger Selbstmorde unter Komponisten gibt als unter Künstler anderer Sparten.)https://t.co/dzrtL7KhkY pic.twitter.com/3GKt5g5dDl
— Kreidler (@_Kreidler) May 25, 2020
Sätze über musikalische Konzeptkunst, gesprochen von Johanna Vargas
Johannes Kreidler
Sätze über musikalische Konzeptkunst (2013)
gelesen von Johanna Vargas / Karlsruhe, ZeitGenuss Festival 2019
Das antike Theater, als 3D Animation erklärt
Dimitris Tsalkanis baut, als Lebensprojekt, das antike Athen als digitales 3D-Modell nach.
“I had no previous experience on 3D and I started experimenting in my spare time,” said Tsalkanis in an email interview with Hyperallergic. “I always liked archaeology and since I am from Athens, I was always interested in its monuments and history. During my research, I realised that up until then no one had attempted a complete 3D reconstruction of ancient Athens.”
Daraus gibt es Videos, wie hier zB die Erläuterung des Theaters.
(via hyperallergic)
„Musiktheater ist eigentlich das Medium der Stunde“
„Die deutsche Bühne“ hat ein Themenheft über die Oper Halle herausgebracht, wo ich 2018 die Oper „Mein Staat als Freund und Geliebte“ gemacht habe.
Im Heft ein Gespräch zwischen Michael von zur Mühlen, Sarah Nemtsov, Thomas Köck, Ole Hübner und mir.
Hier das ganze Heft, das Gespräch ab Seite 44.

Ebenfalls auf Kulturtechno:
MEIN STAAT ALS FREUND UND GELIEBTE im Nachtkritik Stream, heute ab 18 Uhr
Werbung für RSS-Feeds
Es wird Zeit, mal wieder auf RSS hinzuweisen. Leider hat sich immer noch nicht genügend herumgesprochen, dass es die wunderbare Einrichtung namens “RSS-Feeds” gibt; damit kann man Blogs und alle möglichen News-Webseiten abonnieren, Spiegel Online oder FAZ, Zeit.de oder Blogs wie Kulturtechno. Man braucht dafür einen RSS-Reader, ich verwende theoldreader.com; da kann man alle Blogs etc. eintragen, die man gerne lesen möchte, und ebenda dann alle deren neuen Beiträge wie in einer bunten Zeitung untereinander lesen, ohne kreuz und quer durchs Netz navigieren zu müssen und ohne was zu verpassen.
Um ein Blog zu abonnieren, klickt man in dem Reader links oben auf “Feed Abonnieren” und da gibt man dann die RSS-Adresse des Blogs ein. Diese Adresse findet sich bei vielen Blogs hinter diesem Icon (oder der Firefox Browser hat es selbst als Icon, das einem den nötigen Link besorgt):
Und so lautet die RSS-Adresse von Kulturtechno bspw.:
http://www.kulturtechno.de/?feed=rss2
Und wer auch die Kommentare alle im Reader lesen will, dann noch diese Adresse ebenfalls abonnieren:
http://www.kulturtechno.de/?feed=comments-rss2
Ich kann es allen nur empfehlen: Nutzt RSS-Feeds!
Siehe zu dem Thema auch:
Mein tägliches Festival
Mein Mediennutzungsverhalten
