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BLITZABLEITER

BLITZABLEITER
Die Natur ist das Proletariat des 21. Jahrhunderts. Ließ sich die Ausbeutung von Menschen seit den Industriemolochen mindern, dank Vordenkern und nachzüglernder Demokratie (und die Frauen holen das ihrerseits Überfällige endlich nach), ist die Natur ohne Streik, Gewerkschaft und Wahlen der Ausbeutung ausgeliefert.
Doch stattdessen kann sich Natur der rücksichtslosen Gewalt bedienen, keine Moral verwehrt es ihr, Staudämme und Vakzine nur lassen sich ihr entgegenstemmen. Sie macht von ihrem Recht auf Notwehr Gebrauch, immer brutal und mitleidloser. Die französische Revolution dieses Jahrhunderts wird von der Natur ins Werk gesetzt, und bei diesem >Sturm auf die Bastille< wird das Wort „Bastille“ Metapher sein, nicht mehr das Wort „Sturm“.

Auftritt in Berlin, Volksbühne am 28.10.24

Speichert das Date – Am 28.10., 20:00 Uhr trete ich im Roten Salon der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin auf, mit neuen Stücken rund um KI – alle und alles wird verpromptet. Das ganze Wochenende ein cooles Programm zum Hype der Stunde.

Wir laden zum ersten Berliner Artificial Weekend vom FR 25.10. – MO 28.10. @ diaphanes Espace & Roter Salon: Artificial Id(i)ots: Vom Nutzen und Nachteil der künstlichen Intelligenz fürs Schreiben (Leben).
Bitte markiert es und teilt es. Kein AI-Splaining, nur knallharte Anwendungen in Bild, Text und Ton – mit Natalie Deewan,
Mara Genschel, Lütfiye Güzel, Johannes Kreidler, Ok-Hee Jeong,
Hermit Kaiser, Ivy Nuss, Monika Rinck, Zoran Terzic u.a.

https://artificialweekend.com

SEUFZ

SEUFZ
Stöhn, jaul. Es gab in den letzten Jahren viel Grund zum Seufzen, bei allen. Hör mein Seufzen, schau es an, so sieht seine Schallwelle aus, sie seufzt. Aus dem Kurz des Lauts wird die Permanenz des BIldes. Man sieht es nun vor sich und hat es hinter sich. Das ist –– Kunst.

VON HAL ZU HEGEL

Was KI nicht kann: einen guten Song generieren oder ein gutes Bild. Was KI kann: endlos Stunden eines guten Songs generieren, von einem Motiv Millionen guter Bilder. Was KI kann, kann sie nur praktisch unendlich oft (›Diffusion‹), ihr fehlt der Schließmuskel. So hoch die Qualität ist, bei einer Varianz gegen unendlich versinkt es in Hegels »schlechter Unendlichkeit«. Man müsste den Computer, während er sein Lied singt, abschalten. Daisy, Daisy…
Duchamp (immer wieder Duchamp) hatte bereits erkannt, dass er sich bei der Herstellung von Readymades radikal künstlich limitieren muss, ›1 Werk pro Jahr‹. Der Rahmen zwischen Kunstwerk und seinen Doppelgängern wird dicker und dicker, räumlich und zeitlich, die Materialisierung im Museum verlangt nach immer stärkeren Exklusivierungsmechanismen, ähnlich dem Bitcoin, dessen Produktion an einen algorithmisch erzwungenen Stromverbrauch gekoppelt wurde, um seinen Wert hochzuhalten.
Jeder kann durch die Ausstellung gehen, ein paar Fotos machen, und die KI produziert einem vom Gesehenen gleich noch mal beliebig viele Varianten und manche davon werden besser als die Vorlage sein. Die Frage ist nurmehr, was wurde oder wird physisch realisiert und gegen alle Varianten genügend abgeschirmt, so dass der Rezipient ihm überhaupt den Wert beimessen kann, den es hat. Der Gegenwert der Kunst ist ihr physischer (indirekt freilich monetärer) Aufwand, und der wird in die Höhe getrieben werden wie die Turbinen der Kohlekraftwerke, die zur Schürfung von Bitcoins buchstäblich heiße Luft produzieren.
Hinzu kommt, dass nicht nur die physische Exklusivität entscheidet, sondern auch die soziale, die der Künstler zu schaffen imstande ist. Dem Werk geht rabiat ein Netzwerk voraus, soziale Rahmung. Die Arbeit der ästhetischen Rahmensetzung findet allererst im Gespräch und Nichtgespräch statt.

JOKES BY CHATGPT ABOUT SOUND WAVES

Why don’t sound waves ever get lost?
Because they always follow the path of least resonance!

Sound waves walked into a bar, but it was so crowded they had to compress to get through!

How do sound waves say hello?
They wave!

The rock band’s guitar riff was so distorted, it confused the sound waves into thinking they were particle waves. Quantum physicists are still trying to observe the results without changing them!

What did the speaker give as a farewell?
A sound wave!

DIE WELLE

DIE WELLE
Man hat den parametrischen Charakter (Serialismus), den Klangfarbencharakter (Spektralismus) und den Herstellungscharakter (musique concrète instrumentale) von Klang im 20. Jahrhundert musikalisch erschlossen, durchdrungen, aber seinen Wellencharakter kaum. Freilich liegt er meistens nicht im Bereich von mit dem Ohr Wahrnehmbarem, beim Kammerton zählen wir nicht 440 Perioden pro Sekunde, sie teilen sich uns als „Tonhöhe“ mit, nicht als regelmäßiges Pattern eines Schwingsungsverlaufs. Doch spürt man es.
Und folgt man einem erweiterten Musikbegriff, sind Klang und Musik nicht nur Hörbares, sondern ist Musizieren auch Performance, sind die Noten grafisch, die Musikinstrumente skulptural, die Stücktitel und etwaige Lyrics Sprache, sind Konzepte von Musik Denken.
In der Ikonographie von Klang und Musik hat sich in den letzten 10 Jahren ein bemerkenswerter Shift vollzogen: Hat man bis dahin als Icons von Software meist Noten gebraucht, sieht man mittlerweile für Sprachnachrichten, Podcasts oder Audiostreamingplattformen häufiger stilisierte Schallwellen.
Schall, als Welle aufgezeichnet, offenbart seinen auch visuell ästhetischen Reichtum.

Happy Birthday Arnold Schönberg

Nachtrag zu Freitag-

Und zum tieferen Verständnis:
http://www.kreidler-net.de/archiv/2023/kreidler__avantgarde_bananas.pdf

TEILCHEN ODER WELLE

TEILCHEN ODER WELLE
Die Ganzheiten der Kunst, und sie operiert mit Ganzheiten, kann nur Ganzes gründen, jedes Fragmentgehube ist Quatsch. Ein Aphorismus beispielsweise ist kein Fragment, wenn ihm auch sicherlich eine Unvollkommenheit der Welt und jedes Werkens gegenübersteht, also jene Ganzheiten ästhetischer Einheiten, der Gelungenheitsmomente räumlich und zeitlich, sind Welle und als solche ein Teil mit Teilchen, Mit-Teilchen und Mitteilung.

Sound waves sketchbook

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Seufzmaschine

Erster Test. Teil eines neuen Projekts für die Wittener Tage für Neue Kammermusik 2025