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Feeds. Hören TV @ Gelsenkirchen 2010

Soeben kam die Nachricht, dass mein Projekt „Feeds. Hören TV“ beim Fonds experimentelles Musiktheater den Zuschlag bekommen hat.

Das heißt, im Herbst 2010 gibt’s wahrlich Neues Musiktheater, in der Oper Gelsenkirchen und als TV-Show im Netz, mit 1000-Mikrofone-Skulptur, Chor der Lügendetektoren, einem Interview mit Mp3-Erfinder Karlheinz Brandenburg (in mp3-Quali komprimiert), einer Arie vor dem Nacktscanner undundund. So far, Kulturtechno wird wieder informieren…

Charts Music @TV UPDATE

Zu guter letzt alle TV-Berichte von „Charts Music“ zusammengepappt, bis auf den von „Attack of the Show“, der ist nicht mehr aufzutreiben. Außerdem waren noch Teams von CNN und dem ZDF heute journal da, die Beiträge wurden dann aber doch nicht ausgestrahlt.

UPDATE: Komisch, das Video war auf „privat“ eingestellt, jetzt ist es öffentlich.

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Titanic kaufen!

Denn in der aktuellen Ausgabe steht, wie ich selber erst jetzt mitbekomme, ein kleiner „Fachmann“-Text von mir.

Die Neue Musikzeitung zum Kreidler-Simon – Streit

… Kreidler beantwortete Simons Vorwürfe in einem „Offenen Kommentar einer Polemik“. Die nmz ist an diesem Streit interessiert und verweist ihrer Leser gerne an beide Seiten zurück. Streiten Sie mit Kreidler und Simon.

Seien Sie aber auch streibar mit uns. Gerne geben wir auch ihre Meinung zum Thema wieder. Entweder gleich unten im Kommentarbereich oder, sofern es sich anbietet, in Form eines eigenen nmz-Internet-Dossiers.

http://www.nmz.de/online/simon-vs-kreidler-komponisten-im-aesthetischen-bloggerkampf-unterwegs

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Randgruppe auf deutschen Autobahnraststätten

Randgruppens Raststätten Tour

Randgruppens Raststätten Tour ist als Tournee konzipiert, die die wesentlichen Merkmale einer solchen außer acht lässt. Wir präsentieren weder unsere insrumentale Virtuosität, noch legen wir Wert auf ein inhaltlich ausgefeiltes musikalisches Programm oder große Zuschauerzahlen. Es geht einzig und alleine ums Unterwegs-Sein und dessen Dokumentation. Eine humorvoll-kritische Haltung gegenüber befreundeten und nicht-befreundeten Künstlern und deren jeweils ähnlicher Berichterstattung der eigenen Unentbehrlichkeit im weltweiten Konzertgeschehen ist durchaus beabsichtigt.

http://duorandgruppe.wordpress.com/

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Offener Kommentar einer Polemik

Dass die Remix-Kultur nicht nur Freunde, sondern auch entschiedene Feinde hat, gab überhaupt meiner GEMA-Aktion erst jene Brisanz, die das mediale Interesse wohl zu Recht auf sich gezogen hat.

Die meines Wissens schärfste Polemik hat nun der Komponistenkollege Art-Oliver Simon verfasst.

Grundsätzlich freue ich mich ja über Auseinandersetzungen mit meiner Arbeit, nur kann ich hier ein paar Sachen einfach nicht unkommentiert lassen:

Wenn Komponisten wie Johannes Kreidler in einer medienwirksam inszenierten Aktion ein 30-Sekunden-Musikstück mit 72.000 Fremdanteilen schriftlich bei der GEMA anmelden,

Obwohl ich den Verfasser noch auf den Fehler aufmerksam gemacht hatte, hat er es nicht für nötig gehalten zu korrigieren, dass es sich um ein 33sekündiges Stück mit 70.200 Fremdanteilen handelt. Kleinigkeiten, aber wer polemisiert darf nun mal mit den Fakten nicht schlampen.

um sich dann vor laufenden Kameras und vor den Augen der hochrangigen GEMA-Verantwortlichen für “Reformen” und Änderungen dieses – in seinen Augen zu bürokratischen Verfahrens – einsetzen (Reformen wohin? – Änderungen wofür und wogegen?),

Hier wird das Ganze so dargestellt, als ob ich keinerlei Alternativen im Zuge der Aktion genannt hätte. Kann man alles hier nachlesen.

Weiter:

Dieser von mir beschriebene Ist-Zustand führt dann Komponisten wie Johannes Kreidler zum nächsten, in seinen Augen konsequenten Schritt, nämlich der Meinung zu sein, geistiges Eigentum würde per se der Enteignungsmaschinerie der Medienindustrie unterliegen.

Habe ich nie behauptet. Im Gegenteil, in einem Interview zur GEMA-Aktion sagte ich:

„T: Aber wenn Neonazis Ihre Musik für einen Werbefilm einfach verwenden?
K: Dann habe ich einfach Scheiße komponiert.“ [link]

Was sich „enteignen“ lässt ist eine ästhetisch-ökonomische Frage. In der Neuen Musik wird z.B. auch geklaut, aber von „Medienindustrie“ kann dabei kaum die Rede sein. In meinem Product-Placements-Essay habe ich auch geschrieben:

„Es hat auch sein Gutes, dass die Neue Musik gesellschaftlich und ökonomisch so gut wie irrelevant ist: Ihre Narrenfreiheiten reichen bis zur praktischen Rechtsfreiheit. Niemandem kommt es hier in den Sinn, Ideenklau oder getreue Übernahmen einzuklagen, denn es gibt monetär (und moralisch) nichts zu holen. Jörg Widmann kann vor einer Gruppe Jugendlicher in Hitzacker ungeniert behaupten, gewisse Klavierspieltechniken selbst erfunden zu haben, die tatsächlich seit spätestens den 1960ern kursieren. Dafür gibt es nur einen kunstwissenschaftlichen Ausdruck: Eklektizismus.“

Im Weiteren steht aber vielmehr zur Diskussion, was überhaupt geistiges Eigentum sein soll. Dazu sind in den letzten Monaten etlichste Artikel verfasst worden, die Creative-Commons-Bewegung etwa zeigt an, welche Differenzierungsgrade heute denkbar sind, und gerne verweise ich aufs jüngst gebloggte Zitat von Goethe.

All das ist auf meiner Website und meinem Blog gut einsehbar nachzulesen, die Mühe hätte sich Herr Simon schon machen dürfen, statt leichtfertiger Unterstellungen. Eben diese Leichtfertigkeit gipfelt im folgenden Passus:

Lassen wir ihn also selbst zu Wort kommen: “Kennzeichnend für meine Ästhetik einer “Musik mit Musik” ist die Enteignung und Zweckentfremdung. Mir wurde einmal unterstellt, dass ich die Musik ja eigentlich hassen müsste, wenn ich so mit ihr verführe. Nun, in der Tat fühle ich mich nicht der sogenannten “Tradition” verbunden, oder wenn es überhaupt eine Tradition gibt, in der ich mich verwurzelt fühle, dann sind das ein paar wenige Stücke aus der Neuen Musik der letzten 30 Jahre, nicht aber Kunst aus der Zeit der Postkutsche.” (Johannes Kreidler – Musik mit Musik/Positionen 2007).

Stellungnahmen wie diese kommen für mich einer geistigen Notenverbrennung gleich, bedeuten sie doch nichts anderes, als Kunstprodukte, die älter als 30 Jahre sind und somit noch nicht der medialen Verwurstung der Jetztzeit unterlagen (einer Verwurstung, die durchaus auch auf Freiwilligkeit beruht, denn ein Ideenproduzent ist als potentiell frei handelndes Subjekt nicht gezwungen, sich dem Diktat dieser Verwurstung zu beugen und auf diesen Zug aufzuspringen), als “Postkutschen”kunst dem heutigen Kommunikationstempo deshalb auch nicht mehr gewachsen zu sein scheinen und somit dem Feuer des Hegelschen Weltgeistes (dessen Enzym in Kreidlers Konzept die mediale Beschleunigung ist) übergeben werden können, für bedeutungslos zu erklären.

Notenverbrennung! Da spart jemand ja nicht gerade an Vergleichsmasse, es müssen schon die Nazis sein, die meiner Haltung gleichkommen. (N.B.: Gestern stand da noch „Bücherverbrennung“, was ich mir verbeten habe, aber zu mehr als der kleinen Kosmetik war der Verfasser dann doch nicht gewillt.)
Zugegebenermaßen ist die zitierte Stelle von mir eine gewisse Provokation, obwohl es eigentlich nicht so verwunderlich sein dürfte, wenn ein zum Zeitpunkt des Verfassens 28jähriger Komponist erklärt, dass er sich in der Musik der letzten 30 Jahre zu Hause fühlt. Herr Simon spart, bewusst oder ebenso leichtfertig-ignorant, ja einfach die Sätze danach aus, in denen ich wiederum schreibe:

„Das soll keine Ignoranz bedeuten, ich spiele seit meiner Kindheit leidenschaftlich gern Klavier, unterrichte an der Hochschule Kontrapunkt und Harmonielehre und betätige mich in der musiktheoretischen Forschung. Ansonsten ist Popmusik die Musik, die ich freiwillig und unfreiwillig am meisten höre. Jedoch offenbart sich meinem Klanggefühl heute ein durchweg künstlich aufrecht erhaltenes und pornografisch ausgebeutetes „Triebleben der Klänge“; und fast nur noch von der distanzierten Position des Schneidetisches aus wird mir dieser Klang wieder zur Musik.“

Hier wird auch klar, dass ich mich gegen einen musealen Konzertbetrieb sträube; dass ich die traditionelle Musik ALS traditionelle höchst schätze, kann eigentlich nicht übersehen werden, wenn man in meiner Bio liest, dass ich klassische Musiktheorie studiert habe und seit Jahren an der Hochschule unterrichte, und dazu auch schon einige wissenschaftliche Aufsätze publiziert habe. Nur als Komponist habe ich den Anspruch, etwas NEUES zu schaffen, alles andere wäre die Mühe und Subventionen nicht wert, und hierbei möchte ich mich, nicht zuletzt aufgrund von Verehrung, gar nicht großspurig in die Beethoven-Tradition einreihen, wie es andere – ungebührend – gern von sich verkünden. Ich empfehle am Rande die Lektüre von Adornos Text „Bach gegen seine Liebhaber verteidigt“.

Simon weiter:

Ebenso wie Internetbeziehungsportale suggerieren, dass man Liebe und eine neue Beziehung mit einem Mausclick und einer einfachen Kreditkarten-transaktion in Sekundenschnelle realisieren kann, ebenso wie akademische Studienabschlüsse heute mit Hilfe eines supermodernen Labtops und dem schnellen Durchpausen und Zusammenkleben geistigen Eigentums aus dem Internet beschleunigend vorangetrieben werden können, ohne ein einziges Milligramm an eigenständiger geistiger Urheberschaft von einem selbst abzuverlangen, so fordert uns die schöne neue und zutiefst sexuell aufgeladene Medienwelt zum ständigen und Lustgewinn versprechenden Ehebruch (du sollst fremdgehen) und zu permanent kriminellen Verhaltensweisen heraus (du sollst stehlen – du sollst deinen Nächsten töten). Und suggeriert den neuen kategorischen Imperativ: Wer sich dieser Rutschbahn der geistigen Werte nach unten verweigert, der bleibt zurück und macht sich des Vergehens schuldig, sich gegen die Beschleunigung der Wertschöpfungskette zu stellen und damit Sand im Getriebe dieses Systems zu sein, ein Vergehen, was mit ökonomischem Untergang oder mindestens mit dem endgültigen Entzug sexueller Energie bestraft wird.

Genau, Filesharen ist wie Morden und komischerweise auch noch Teil der Wertschöpfungskette (schon mal was vom Darben der Wertschöpfungsketten der Musikindustrie gehört und dem Sand, der da im Getriebe knackt?). Remix ist in keinster Weise selbst kreativ, und irgendwas krud-sexuelles mischen wir da auch noch argumentativ ins Sammelbecken dieser zwei Riesensätze ein. Diese Undifferenziertheit habe ich bislang noch nicht mal bei den radikalsten Remix-Gegnern angetroffen. Ich denke es genügt, auf etliche Einträge in diesem Blog zum Thema „Kopierrecht“ zu verweisen.

Zum guten Schluss heißt es:

denn für mich ist eine “konservative” Haltung im Felde der Kunst lediglich die Bewahrung einer Möglichkeit, nämlich Kunst oder ein gutes Musikstück zu produzieren und der Kampf gegen diejenigen (sich zweifelhaft “progressiv” nennenden) Akteure, die diese Möglichkeit bekämpfen, einschränken und schließlich ganz abschneiden wollen.

Kreidler, der erklärte Totengräber der Kunst! I am sorry, ich kann an der Stelle nicht mehr, außer sagen: Bullshit.

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„complement deformation browser…“ @Ausland / Berlin

Im Ausland wird mein Streichquartett am morgigen Mittwoch, 8.4.09 uraufgeführt. Das Ausland liegt in Berlin-Prenzlauer Berg, Lychenerstr.60, und nicht irgendwo außerhalb der deutschen Grenzen, wie manche denken. Und da spielt das Sonar-Quartett morgen um 21.30h:

Johannes Kreidler (geb.1980): complement deformation browser… (2003) UA

Georg Katzer (geb.1935): tempi fragili (2005)

Kirsten Reese (geb.68): Kapsel (2008) UA

Enno Poppe (geb.1969): Tier (2002)

Mein Stück ist ein halbes „Jugendwerk“, oder das erste große Werk mit dem ich mich endgültig freigeschrieben habe, wenn auch noch mit der Musiksprache die für Freiburg damals und für die ausklingenden 90er Jahre typisch ist. Aber, das kann ich nach der heutigen Probe sagen, sehr gelungen.
Dazu gibt’s noch zu erzählen, dass ich das Stück für den deutschen Hochschulwettbewerb geschrieben habe und den 1.Preis erhielt, nur hat die ausrichtende Hochschule, die Musikhochschule Frankfurt, es nicht hingekriegt dass das Stück beim Preisträgerkonzert gespielt wird. Dafür hat bei selbigem der Präsident der Hochschule, Thomas Rietschel, vollmundig verkündet dass das Stück zu späterem Zeitpunkt von Frankfurter Spielern nicht nur in Frankfurt, sondern auch in Freiburg gespielt werden würde, etc.ppp. Das folgende Trauerspiel hat mir dann zwei Jahre später, nach immer unfreundlicheren Emails von beiden Seiten, der Bratschenprof ausführlich beschrieben, keiner konnte es, die Hochschulstrukturen und -finanzen vermochten es nicht, etc.pppppp. und so bezeichnete man zuletzt Herrn Rietschels Äußerung als „Absichtserklärung“, nicht mehr. So verfährt man in Frankfurt, das stolz ein Institut für Zeitgenössische Musik sein eigen nennt, mit jungen Komponisten. Um so erfreulicher, dass das Stück doch nicht in der Schubladensenke verschwunden ist sondern von Susanne Zapf herausgefischt wurde und nun zur Aufführung kommt. Kommet!

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Streichquartett @Loveparade?

Heute rief mich der Organisator der Nachfolgeveranstaltung der Love Parade in Berlin an, ob ich da mitwirken wolle. Das ist natürlich verlockend, sofern ich freie Hand habe. Neue Musik auf der Love Parade (ja, ich bin für die Integration in bestehende Strukturen). Ein starker Kontrast wäre gut, zum Beispiel ein extrem verstärktes Streichquartett, das Nonos extrem leises Streichquartett extrem laut spielt. Kulturtechno wörtlich!

Da fällt einem natürlich Stockhausens Streichquartett ein, bei dem jeder Spieler in einem eigenen Hubschrauber sitzt, und man ist gleich entmutigt, denn ein Streichquartett nach diesem Stück ist kaum noch möglich ob der Kühnheit, die leider auch eine finanzielle ist (Ästhetik der großen Zahl!). Andrerseits ist das Stockhausen-Stück rein musikalisch ziemlich schwach.
Mal sehn, vielleicht wird aber aus der Love-Parade, die jetzt B-Parade heißen soll, was mit eigener Beteiligung. Morgen gibt’s übrigens mein unbedarftes Streichquartett aus Freiburger Jugendtagen in Berlin zu hören, wie gleich gebloggt wird.

Hier zu Stockhausens Stück:

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Randgruppe spielt auf deutschen Autobahnraststätten!

Das Duo Randgruppe macht seine Ankündigung wahr und bespielt nun dieses Frühjahr mit seiner mobilen Bühne deutsche Autobahnraststätten mit meinen eigens geschriebenen Stücken.

Silke Lange – Akkordeon

Annette Rießner – Akkordeon

wir spielen

– in ganz Deutschland, das macht sich gut

– in lila, wegen dem Trend

– Musikalisches Material von Johannes Kreidler, der ist auch im Trend, das passt gut

– Stücke für 2 Akkordeons, die weiter keine künstlerische Aussage haben

– lieber ohne Publikum

– nur im Anhänger

Der Blog dazu ist hier:

http://duorandgruppe.wordpress.com/

Demnächst sollen dort auch Videos kommen; das ganze wird von einem Kamerateam begleitet.

Das Konzept, zwei Akkordeonistinnen spielen auf Autobahnraststätten wuer durch Deutschland Neue Musik, egal ob jemand zuhört oder nicht, hat schon im Vorfeld viele Fans gefunden. Ich glaube, ein neuer Surrealismus ist angebrochen. Demnächst hier vielleicht mehr (fancy) Theorie dazu.

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Charts Music @Focus

In der morgigen Print-Ausgabe des Focus („Der schärfste Konkurrent der Titanic“ (Titanic)) kommt ein Artikel zu Charts Music.