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Kreidler @donaueschingen

The Nadar concert tomorrow 11am at the Donaueschinger Musiktage (new pieces by prins/pasovsky/kreidler/schedl) will be broadcasted live with audio & video on the net: http://swrmediathek.de/content/live.htm

Kreidler @SWR2

Heute abend zwischen 19 und 20 Uhr kommt auf SWR2 Tandem ein Portrait von mir anlässlich der am Wochenende stattfindenden Uraufführung meines neuesten Stückes bei den Donaueschinger Musiktagen.

http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/tandem/ueberuns/-/id=8986910/nid=8986910/did=8986844/ktnue3/index.html

Livestrom:
http://mp3-live.swr.de/swr2_m.m3u

Nadar-Konzert @DeutschlandFunk

Heute abend 21.05h sendet DeutschlandFunk Aufnahmen von den diesjährigen Darmstädter Ferienkursen, darin auch Werke aus dem Konzert des Nadar Ensembles, und mein Stück „Die ’sich sammelnder Erfahrung‘ (Benn): der Ton„. Dazwischen komme ich auch zu Wort, die Sendung gestaltet Ingo Dorfmüller.

21:05 Uhr

Konzertdokument der Woche

Darmstädter Ferienkurse 2012

Neue Kompositionen von
Alexander Schubert,
Stefan Prins,
Johannes Kreidler und
Jorge Sánchez-Chiong
Nadar Ensemble

Neue Werke von
Larry Polansky,
Jagoda Szmytka und
Matthew Shlomowitz
Besides Ensemble
Aufnahmen vom 18.7.12 aus
der Centralstation Darmstadt

Livestrom:
http://www.dradio.de/streaming/dlf.m3u

Kreidler @Kongress der Gesellschaft für Musiktheorie

Dieses Wochenende findet der Jahreskongress der Gesellschaft für Musiktheorie an der Folkwang Universität Essen statt. Ich werde dort am Samstag um 14h den Vortrag „Soundshop – was kann der Computer komponieren?“ halten. Möge das ganze Ruhrgebiet kommen.

Programm des Kongresses:
http://www.gmth.de/static/files/Kongress_Essen2012.pdf

Abstract:

Gibt es ein musikalisches Pendant zum Photoshop-Grafikbearbeitungsprogramm bzw. ist es denkbar? Dieser Workshop zeigt Möglichkeiten, Utopien und Grenzen des computergestützten Komponierens auf, befasst sich sowohl mit technischen als auch mit ästhetischen und ethischen Fragen rund um die Bedeutung von Digitaltechnologie im Dienste der Musik heute.

Meine Donaueschinger Programmtexte

Bei den diesjährigen Donaueschinger Musiktagen wird ein neues Stück von mir uraufgeführt sowie eine neues Video als Installation gezeigt. Das sind die zugehörigen Programmtexte:

 

 

Der „Weg der Verzweiflung“ (Hegel) ist der chromatische.

 

für 9 Instrumente, Audio- und Videozuspielung, 16’

 

Eigentlich müsste nicht nur mein Name als Autor dranstehen, denn das meiste habe ich vom Computer komponieren lassen (Zufallsgeneratoren kann man Subjektivität zugestehen); ich habe nur geeignete Resultate ausgewählt. Selber wäre ich auf sie nicht gekommen. Und dann sind da haufenweise Fremd-Samples aus Audio- und Videoarchiven – Musik mit Musik; ich wollte mitunter durchschnittliche oder sogar schlechte Musiken haben, die daher als Medium taugen.
Man muss „Material“ als ungenügend empfinden, sonst hätte man doch keinen Anlass, daraus etwas zu machen. Das ist die Definition von „Material“.

„Dass es noch einmal Eigentum an ‚Ideen’ und den Versuch geben würde, dieses Eigentum juristisch zu schützen, das hätte sich Plato nicht träumen lassen.“ (Günter Anders)
Die Samples sind ohnehin nur die Oberfläche, das viel größere Sampling ist das der gesellschaftlichen Kräfte. Der einzelne Komponist wäre viel zu schwach, um Kunst zu schaffen; er ist immer auf externe Energien angewiesen, auf die Eigendynamiken von Widersprüchen, die latent und noch diffus umherschwirren, von denen im Werk etwas erfasst und isoliert wird.

Hauptthema des Stückes sind Tonhöhenbewegungen nach oben und nach unten (oder in Richtung scharf und dumpf, wie die alten Griechen sagten), die emotionalen Wirkungen, die diese Verläufe fast zwingend haben, selbst wenn sie völlig technisch konstruiert sind, oder gerade dann. Ich habe den Computer davon viele erstellen lassen, sozusagen mathematische Traurigkeiten und algorithmische Emphasen. Emotionsgehörbildung. Sinustonexpressionismus.
Es gibt bei Bach und Vivaldi gegen Ende größerer Abschnitte manchmal pure Tonleitern als Melodien, und sie haben die reinste Wirkung: Die Struktur spricht.

Lachenmann-Remix, jetzt mal ernsthaft. Und warum wird heute so viel Xenakis gespielt? Weil Xenakis alltäglich bei Google wiederkehrt. Eine Google-Suche ist strukturell von Xenakis’ Musik kaum unterscheidbar. Man spricht ja auch von Software-Architektur.
Das bedeutendste Requiem des 20. Jahrhunderts stammt nicht von Britten oder Ligeti, sondern hat Max Matthews komponiert. Es erklingt in Stanley Kubricks Film 2001, als der sterbende Computer anfängt zu singen.

25 Posaunen, 108 Klaviere, kein Problem. Wenn ich 30 Gitarren brauche, nehme ich sie mir: Ich nehme sie auf, als Audio und Video.

„Der Weg der Verzweiflung“, das klingt pathetisch, aber Hegel meint damit in der Vorrede zur Phänomenlogie des Geistes, dass durch den Zweifel hindurchgegangen wird, man ein Mal komplett ver-zweifelt. Hegels Logik ist zutiefst emotional. Diese Verquickung halte ich nicht nur für vorbildlich, sondern auch für ästhetisch.

 

Partitur:
http://www.kreidler-net.de/weg-der-verzweiflung.pdf

Skizzen:
http://www.kreidler-net.de/weg-der-verzweiflung-skizzen.pdf

 

 
 

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Split Screen Studies

 

Video, 9’

 

Eine technische Schaltung kann den Charakter eines Kunstkonzepts haben oder sie fordert mich dazu heraus, ihr ästhetisches Potenzial zu ergründen. Ein Keyboard, bei dem ein Ton erst erklingt, wenn die Taste losgelassen wird, ein 3D-Sensor, der alltägliche Bewegungen in Geigenmusik transformiert, Schönbergs Pierrot Lunaire von einem Autonavigationsgerät gesprochen, usw. Wichtig ist mir dabei, die Technik funktional für etwas Weiteres einzusetzen, im Sinne der gehaltsästhetischen Wende (Harry Lehmann).

Mit dem Split-Screen-Verfahren experimentieren Regisseure und Experimentalfilmer schon lange: Abel Gances Napoléon (1928) ist ein Spielfilm auf drei Leinwänden, Alfred Hitchcock inszeniert mit dem Fenster zum Hof (1954) gleichzeitig ablaufende Szenen; doch erst im digitalen Zeitalter ist die Technik zu einem breit angewandten Phänomen geworden – weil es nun technisch leicht realisierbar ist, und die heutigen riesigen Datenmengen solche Darstellungsformen erfordern.

Meine Split Screen Studies befassen sich mit Möglichkeiten, aus verschiedenen, gleichzeitig laufenden Videoaufnahmen (Konzept-)Musik zu gestalten, wobei dank der visuellen Ebene auch Semantiken und Symbole darstellbar sind. Aus vielen kleinen Aktionen können Texturen gebildet werden, ähnlich wie im Orchester, hier aber mit Aufnahmen von Außerhalb des Konzertsaals, oder zeitlich voneinander logisch getrennte Momente lassen sich zusammenführen – Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen.

 

Fremdarbeit @DeutschlandRadio Kultur

Heute Nacht 0.05h sendet DeutschlandRadio Kultur ein Gespräch zwischen Carolin Naujocks und mir über mein Stück „Fremdarbeit„.

00:05 Uhr

Neue Musik

Johannes Kreidler
Fremdarbeit für Ensemble,
Sampler und Moderator (2009)
Vorgestellt von Carolin Naujocks

Kranichsteiner Kompositionspreis 2012 für Johannes Kreidler: Mit ‚Fremdarbeit‘ zielt er auf Mechanismen des Kulturbetriebs.

http://www.dradio.de/dkultur/vorschau/

Livestrom:
http://www.dradio.de/streaming/dkultur.m3u

Charts Music instrumental version – Video

Das Ensemble Champ d’Action hat beim Time Canvas Festival in Antwerpen letztes Wochenende Mark Knoops Instrumentalarrangement meines Videos „Charts Music“ gespielt.

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Aphorismen des Tages:

 

Er meinte Musik, also Denken

Nachwachsende Klänge

Vertragen
Begründen
Machen

Musikalische Schule

Kunst heißt innere Zeit

Credo-Kritik

Exorbitante Moral

Radiosendung über die „gehaltsästhetische Wende“ und über „Fremdarbeit“ online

Am 3.9. strahlte BR Klassik eine Sendung in der Reihe „Neue Musik und Philosophie“ aus, in der es u.a. auch um die „gehaltsästhetische Wende“ (Harry Lehmann) und mein Stück „Fremdarbeit“ ging. Autoren und Sprecher sind Uli Aumüller und Peter Moormann. Jemand hat den Ausschnitt hochgeladen.

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Aphorismen des Tages:

 

Privatfotos von Brahms

Kultureller Kommunismus

Substanz der siebten Vergangenheit

Motivische Systeme drehen

Herz
Zeit
(1901)

Mit Ornament überraschen

Relativ als Ganzschluss

Vortrag über meine Kompositionssoftware „COIT“

Am 12.9.2012 habe ich bei der Ultima Academy des Ultima Festivals in Oslo einen Vortrag über meine Kompositionssoftware COIT gehalten.

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Aphorismen des Tages:

 

Umstandslos mit einem Beispiel schließen

Der Bauch des kräftigen Nono

Musik verläuft immer getragen

Innerhalb des Dissonanzfehlers wiederholt

Die Gesellschaft der Bässe

Ouvertüre und Sonate

Komponieren zur Formwahrnehmung

Kreidler @Rihm-Gesprächskonzert im DeutschlandRadio

Heute Nacht um 0.05h wird auf DeutschlandRadio Kultur das dritte von drei Gesprächskonzerten der Darmstädter Ferienkurse übertragen, bei denen ich mitgewirkt habe.

Wolfgang Rihm
‚Blick auf Kolchis‘ für 5 Spieler (1991) (zwei Aufführungen)
ensemble recherche
Moderation:
Mark Barden, Johannes Kreidler, Martin Schüttler

Das Konzept ist einfach und klar und führt doch hoffentlich nicht nur zu intensiven Höreindrücken, sondern auch zu kontroversen Auseinandersetzungen: An drei Matinee-Vormittagen wird das Freiburger ensemble recherche jeweils ein Werk von Mathias Spahlinger, Brian Ferneyhough und Wolfgang Rihm zweimal zu Gehör bringen. Zwischen beiden Aufführungen befragt das Komponisten-Trio Mark Barden, Johannes Kreidler und Martin Schüttler als Vertreter der jungen Generation die Vätergeneration. Ehrfurcht ist hier fehl am Platz – und auch nicht zu erwarten, wenn man die drei Herren Barden, Kreidler und Schüttler richtig einschätzt, sodass ein Austausch zu erwarten ist, der wirklich in die Tiefe geht, worauf sich freilich Spahlinger, Ferneyhough und Rihm auch darauf einlassen müssen …

http://www.dradio.de/dkultur/vorschau/