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Dirigate (#dirigate)

Jetzt erschienen – ACOUSTIC INTELLIGENCE: Hören und Gehorchen.
Mit meinem Text „Dirigate (#dirigate)“

Snip:

Klanggewalt und Hörgewalt, Instrumentalisierung, Kunstfreiheit und Kunstregimes, Wahrheit und Pflicht in der Musik – es brauchte seine Zeit, in der Musik loszukommen von Paradigmen wie der Schönheit, des Genusses und der Kontemplation. Das war mit dem Beginn der Atonalität noch lange nicht erreicht. Abgesehen von ihrer ohnehin nur sehr langsamen Etablierung waren gerade ihre kanonisierten Protagonisten oft darum bemüht, sie zu vermitteln, als sei sie eigentlich die ganz natürliche Fortsetzung des 19. Jahrhunderts, der guten alten Zeit: Atonalität als systemhinterfragende, aber doch affirmierende Weiterentwicklung, die Kratzgeräusche nicht als etwas Hässliches, sondern als Sensibilisierung des Gehöres, das radikal Subjektive als Bekenntnis zu den kulturellen Wurzeln, und so weiter. Man war bemüht, die ›Negativität‹ umzudeuten. Es ist ja auch banal, Atonalität zum Horrorfilm-Soundtrack zu degradieren, als ob das ihr eigentlicher Gehalt sei. Tatsächlich ist Schostakowitschs angebliche Darstellung der Fratze Stalins ja ziemlich geile Musik. Damit ist aber doch ein Potenzial unterdrückt worden, das sich erst allmählich Gehör und Verständnis schaffen kann: Eine Hinwendung zu tatsächlichen Phänomenen der Gewalt, des Schmerzes, der Machtausübung und Kontrolle speziell im Akustischen und in der Musik.

Endlich out! 📖 »ACOUSTIC INTELLIGENCE: Hören und Gehorchen«💡
❤️ Danke an ❤️
Die Kollegen: Maximilian Haberer + Tomy Brautschek
Die akademischen Beiträger:innen: Max Alt + Chris Borbach + Alan Fabian + Rolf Großmann + Lukas Iden + Shintaro Miyazaki + Pedro JS de Oliveira + Jens Gerrit Papenburg + Malte Pelleter + Jonathan Sterne + Sophia Tobis + Elena Ungeheuer + Axel Volmar + David Waldecker
Die Künstler:innen: Sean Dockray + Artemis Gioti + Johannes Kreidler + Nik Nowak + Alexander Schubert + Joel Stern + James Parker + Transhuman Art Critics
Die Reihen-Herausgeber:innen: Kathrin Dreckmannann + Dirk Matejovski
Dem Verlag: De Gruyter + düsseldorf university press (DUP)

Six Sonic Soldier Selfies

Six Sonic Soldier Selfies (Ukraine War)
selfies from female ukrainian soldiers, pictured with sound waves (mostly noise)

canvas prints, 6x 80×60 cm.

„Nein“-Schallwelle auf Europalette

Sound Files (2022)

Sound Files (2022)
plotted ink and water color on paper

sound waves from ancient greek music and analog synthesizers

Portrait meines Großvaters Robert Kreidler (1902-1985) mit Schallwellen

Stolz ist das falsche Wort – ich bin einfach ein bisschen froh, dass er (und seine Frau, meine zu früh verstorbene Großmutter) entschiedene Nazigegner waren.
Aus ihrer Meinung über das Regime machten beide öffentlich keinen Hehl, und im Krieg versteckte die Großmutter zu Hause einen Deserteur.
Wahrscheinlich bewahrte sie vor der Verhaftung nur der Umstand, dass sie in einem sehr abgeschiedenen ländlichen Gebiet im Schwarzwald mit dessen spezieller
familiär-sozialer Struktur lebten. Jedoch wurde er, zweifellos als Maßregelung, trotz fortgeschrittem Alter schon 1940 als Soldat eingezogen. 1947
kehrte er aus der Kriegsgefangenschaft zurück, mit nur noch 3 Zähnen. Sein Leben lang blieb er in freundschaftlichem Kontakt mit dem französischen Bauern,
auf dessen Betrieb er 1945-47 arbeiten musste. Später habe ich meinen Vater gefragt, warum dessen Eltern eigentlich Nazigegner waren – das war im
historischen Kontext ja nicht selbstverständlich. Mein Vater konnte es nicht sagen. In Erinnerung habe ich ein Bild vom Opa, den ich als
kleines Kind noch kennenlernte, >komponiert< , nach Vorlage eines Fotos, das mein Vater von ihm Mitte der 1960er Jahre schoss.

Portrait des Komponisten Mathias Spahlinger

Portrait der Menschenrechtsaktivistin und Musikerin Maria Kalesnikova

„Juste Retour“ @Documenta 15

Portrait des Komponisten Friedrich Schenker mit Schallwellen (2022)

Frisches Set von mikrointervallischen Pfeifen aus dem 3D-Drucker

Kleiner Einblick in meine Werkstatt.