Fünf Amateur-Astronomen haben ihre Teleskope insgesamt 1060 Stunden lang auf die Große Magellansche Wolke gerichtet, eine Zwerg-Galaxie in 170000 Lichtjahren Entfernung mit rund 15 Millarden Sternen, um dieses großartige Foto zu schießen, zusammengestückelt aus insgesamt 16 Bildern und 204 Millionen Pixeln. Das Foto ist die Arbeit der französischen Astronomen Jean Claude Canonne, Philippe Bernhard, Didier Chaplain, Nicolas Outters und Laurent Bourgon des „Teams Ciel Austral“.
(draufklicken zum Vergrößern)
Siehe dazu auch das Olberssche Paradoxon – warum der Sternenhimmel nicht komplett hell ist.
In Harry Lehmanns Text „Die Digitalisierung der Neuen Musik – Ein Gedankenexperiment –“, der die Digitalisierungsdebatte in der Neuen Musik auslöste, gibt es den berühmt-berüchtigten Passus:
Die sich abzeichnende Neuerung wäre, dass ein ganzes Arsenal von musikalischen Objekten und Prozessen aus dem Repertoire der Neuen Musik zur Verfügung stehen – wie etwa Lachenmann’sche Geräuschfelder, Ferneyhough’sche Texturen oder Grisey’sche Spektralakkorde –, die sich in Analogie zum grafischen Programm mit wenigen Handgriffen stauchen oder strecken, instrumental färben oder homogenisieren, rhythmisch schärfen oder verunschärfen, harmonisch verdichten oder ausdünnen, im Tempo beschleunigen oder verlangsamen, mit dem Pathos-Generator beschweren, mit der Fragment-Funktion nonoisieren oder mit dem neusten Spieltechniken-Plugin avantgardisieren lassen.
Dem ist man wieder ein Schritt näher – hier wird DeathMetal künstlich produziert, und logischerweise geht das dann natürlich unendlich lang.
Das Paper von Carr und Zukowski beschreibt SampleRNN als rekurrentes neuronales Netzwerk, das sein Muster auf Grundlage von wenigen Sekunden langen Death-Metal-Schnipseln gelernt hat und das Gelernte nun sequenziell reproduziert.
Shi Weili hat ein Neural Network auf Satellitenaufnahmen der Erde trainiert und diesen „Stil“ auf topografische Merkmale des Mars angewandt, also auf seine Krater, die Oberfläche, die Dünen. Herausgekommen ist ein fiktiver Mars, wie er möglicherweise vor ein paar hundert Millionen Jahren mal im die Sonne kreiste.
Mein grundlegender Text „Musik mit Musik“ (2012, Darmstädter Beiträge zur Neuen Musik) ist jetzt auch ins Englische (Übersetzung: Kreidler / Haosi Howard Chen) und Französische (Übersetzung: Jonathan Bell) übersetzt.
Die französische Fassung ist in der Zeitschrift „L’education musicale“ erschienen; Bell hat dafür außerdem auch meine „Sätze über musikalische Konzeptkunst“ übersetzt.
Früher ist der Text bereits ins Polnische und Slowenische übertragen worden. Großen Dank an alle Übersetzer*innen!
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Good morning! This is a quite particular type of medieval notation, used in the 9th century, called dasian or daseian notation! pic.twitter.com/mg2oTDArle
— Musical Notation is Beautiful (@NotationIsGreat) 14. April 2019
Ein schöner Text von Dean Rosenthal über Musikstücke, die versuchen, innerhalb ihrer Setzung komplett, restlos, voll ausgeschöpft zu sein (zB der vollständige Turnus in Steve Reichs „Clapping Music“). Was natürlich in schlagender Dialektik die Unvollkommenheit der Welt umso stärker zum Ausdruck bringt….
A musical catalogue is a musical work that contains all of the instances or possibilities of a compositional design, progression, melody, harmony, rhythm, or other parametrically constrained musical object.
Kommentare deaktiviert für Dean Rosenthals Text über Musikstücke, die versuchen, komplett zu sein| Kategorie: Theorie
-Sandy Podlasly hatte mich letztes Jahr in Halle bei einem Nachgespräch von Mein Staat als Freund und Geliebte mit einem ulkigen Bild beschenkt, das offenbar immer noch im Hallischen Operncafé hängt.
-Die Klangwerkstatt Berlin hat jetzt einen eigenen YouTube-Kanal, auf dem sie Videos von ihren Konzerten sammelt, darin auch Dokumente meiner Beteiligungen an dem schönen Festival.
-Im Januar wurden in Essen meine Toccatas für Orgel von Matthias Geuting uraufgeführt
-Das Australische Festival Liquid Architecture, bei dem ich 2014 und 2016 zu Gast war, hat eine Künstlerseite von mir erstellt.
-In der NMZ bespricht Dirk Wieschollek die neue DEGEM-Cd „Drop the Beat„, darunter auch mein Konzeptstück „Ferneyhough’s 2nd string quartet, rendered with Band-in-a-Box“.
-Stefan Hetzel hat mein Glissandoflötenstück gebloggt:
Bei dieser Komposition denke ich nicht an „erweiterte Spieltechniken“ à la Lachenmann, denn es geht hier in keinster Weise um irgendeine Entlarvung irgendeines überkommenen ästhetischen Apparats. Die Glissandoflöte ist vielmehr Trigger nicht-musikalischer (hier: visueller) Events, sie dirigiert eine strukturierte Abfolge von Bildern und Clips. Diese wiederum mögen dem unerfahrenen Auge zunächst ein wenig kryptisch, aber jedenfalls nicht willkürlich erscheinen.
Je länger man hinhört und -schaut, desto stärker erschließen sich einem jedoch die aufklärerischen Absichten des Komponisten: Es geht um die Darstellung von universellen „Schönheitslinien“ im Sinn von Hogarths The Analysis of Beauty.
-Hristina Susak hat in ihrer Diplomarbeit „Methoden und Prozesse der Analyse allgemein und in Musik und Konzeptkunst (Performance)“ ausführlich mein Stück Instrumentalisms C analysiert.
-Nina Noeske hat für die Positionen, die seit dieser Ausgabe von einem neuen, jungen Team herausgegeben werden, einen schönen Text (nach einem Vortrag in Luxemburg beim Rainy Days Festival 2018) über „(Selbst-)Reflexion in der Gegenwartsmusik – mit einigen Notizen zum Thema >Gender<" geschrieben. Darin auch Betrachtungen zu meinen Musiktheaterarbeiten, bspw. Audioguide –
Aufgenommen und neu »komponiert« bzw. in Szene gesetzt werden u.a. Debatten über die Digitalisierung (als Teil der Voraussetzungen, unter denen das Werk überhaupt zustande kam), aber auch eine Face-book-Diskussion von 2012 wird zitiert und, wiederum, inszeniert. In jener Diskussion ging es nicht zuletzt um den Komponisten selbst, der nicht davor zurückscheut, sich in seinem Werk als Teil einer Profilierungsmaschinerie zur Schau zu stellen. Dass all dies in Johann Sebastian Bachs Choral Oh Haupt voll Blut und Wunden mündet, ist nicht ohne Selbstironie.
-Und dann war da noch diese Formulierung in der Zeitschrift Musik & Ästhetik, um deren Niveau man sich mittlerweile ernsthafte Sorgen machen muss…