So, das ist das letzte Goethe-Zitat in der Reihe, hab den Eckermann nämlich durch. Und da steht noch auf der viertletzten Seite: „Im Grunde aber sind wir alle kollektive Wesen, wir mögen uns stellen, wie wir wollen. Denn wie weniges haben und sind wir, das wir im reinsten Sinne unser Eigentum nennen! Wir müssen alle […]
Goethe, der Filesharer (7)
Zu Eckermann, wie immer: Eine einzige Entdeckung kann einen Mann berühmt machen und sein bürgerliches Glück begründen. Deshalb herrscht auch in den Wissenschaften diese große Strenge und dieses Festhalten und diese Eifersucht auf das Aperçu eines anderen. Im Reich der Ästhetik dagegen ist alles weit läßlicher; die Gedanken sind mehr oder weniger ein angeborenes Eigentum […]
Goethe, der Filesharer (5)
Kulturtechno deckt auf: Goethe hat Eckermann ja dermaßen vollgesülzt mit seinen Filesharing-Fantasien.. “Und was ist denn überhaupt Gutes an uns, wenn es nicht die Kraft und Neigung ist, die Mittel der äußeren Welt an uns heranzuziehen und unseren höheren Zwecken dienstbar zu machen.”
Goethe, der Filesharer (4)
Hufi hat es im Glinka-Post schon als Kommentar gebracht, aber es gehört direkt in die Reihe der Raubkopierer-Goethe – Posts: Aus den Gesprächen mit Eckermann: Ich verdanke meine Werke keineswegs meiner eigenen Weisheit allein, sondern Tausenden von Dingen und Personen außer mir, die mir dazu das Material boten. Es kamen Narren und Weise, helle Köpfe […]
Goethe, der Filesharer (3)
Aus den Gesprächen mit Eckermann: Ich war heute mit Goethe in seiner Arbeitsstube allein zu Tische; wir sprachen über verschiedene literarische Dinge. »Die Deutschen,« sagte er, »können die Philisterei nicht los werden. Da quengeln und streiten sie jetzt über verschiedene Distichen, die sich bei Schiller gedruckt finden und auch bei mir, und sie meinen, es […]
Goethe, der Filesharer (2)
Wieder aus den Gesprächen mit Eckermann: Sieht man einen großen Meister, so findet man immer, daß er das Gute seiner Vorgänger benutzte, und daß eben dieses ihn groß machte. Männer wie Raphael wachsen nicht aus dem Boden. Sie fußten auf der Antike und dem Besten, was vor ihnen gemacht worden. Hätten sie die Avantagen ihrer […]
Goethe, der Filesharer
Aus den Gesprächen mit Eckermann: „Man spricht immer von Originalität, allein was will das sagen! So wie wir geboren werden, fängt die Welt an, auf uns zu wirken, und das geht so fort bis ans Ende. Und überhaupt, was können wir denn unser Eigenes nennen als die Energie, die Kraft, das Wollen! – Wenn ich […]
John Cage über Filesharing, 1972
Glasklar sieht Cage 1972 das Internet und die Möglichkeit des Filesharings voraus, und begrüßt das. Sehen Sie, meiner Meinung nach sind die Massenmedien nicht so, wie sie in einer positiven Zukunft sein könnten. Wenn wir unsere Technik so einsetzen würden, dass jeder Mensch jeden anderen Menschen über seine Aufführungen oder eine Veröffentlichung, nennen wir es […]
Adorno über geistiges Eigentum in der Musik
Aus „Musikalische Diebe, unmusikalische Richter“ (1934), Gesamtausgabe Band 17, S.292ff: Die einzigen Dinge der Musik, die sich stehlen lassen, sind meßbare, zählbare Folgen von Tönen: Motive und Themen. Da mittlerweile auch die harmonische Dimension derart aufgelockert ist, daß ein Akkord so gut ein Einfall sein kann wie ein Thema; und da es keine harmonischen Konventionen […]