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Harry Lehmanns Text „Vom aufgelösten zum reflexiven Musikbegriff“

Harry Lehmann hat einen bemerkenswerten Text geschrieben, der auf meinen Text „Der aufgelöste Musikbegriff“ antwortet. Nachdem der Text bereits in mehreren Übersetzungen erschienen ist, ist er jetzt auch endlich auf deutsch in der Neuen Zeitschrift für Musik veröffentlicht.

Ich habe auf Lehmanns Text wiederum bereits geantwortet in meinem Buchbeitrag „Nachbemerkungen zum erweiterten und aufgelösten Musikbegriff„.

Lehmann verteidigt angesichts meines Auflösungsmodell aber seine Idee einer »Relationalen Musik«, die andere Medien zur Musik zwar in Stellung bringt, welche jedoch ihre Alterität beibehalten und insofern ›Musik‹ affizieren. Vom Nullpunkt der radikalen Konzeptualisierung aus ließe sich wieder separieren. »Die Auflösung des historischen Musikbegriffs führt also nicht unbedingt zu einer transmedialen Kunstpraxis ohne Grenzen, sondern zu einem in sich reflektierten Musikbegriff, dem die eigene Geschichte von Ausdifferenzierungen und Grenzüberschreitungen eingeschrieben ist.« Damit dreht Lehmann die Reihenfolge meines Textes um, also zurück: Diese Praktiken der Alterität, wie ich sie vor allem am Beispiel Sehgals darlegte, sind sein Paradigma, das er nun als Folge aus der Auflösung darstellt. Ich sehe hier jedoch wieder ein Operation mit dem historischen Musikbegriff, dem dann zwar auch die jüngsten Krisen eingeschrieben sind, sich aber doch wieder seiner alten Wirkmächtigkeit rückzuversichern hat.

In diesem Text diskutiere ich außerdem auch Reaktionen auf meine Texte von Daniel Feige, Christian Grüny, Gunnar Hindrichs, Helmut Lachenmann, Gisela Nauck, Rainer Nonnenmann und Hannes Seidl.